Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
26. Juni 2019

Wohlgeruch Christi sein

Mittwoch der zwölften Woche im Jahreskreis
Hl. Josemaría Escrivá de Balaguer y Albas, Priester

Br. Nils Schäfer LC

Mt 7,15-20
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.

Einführendes Gebet: Christus, danke, dass du mich liebst und so wertvoll erschaffen hast. Ich danke dir für die Schönheit und die Größe, die ich in deinen Augen habe. Hilf mir jetzt, ganz unter deinem Blick zu sein, und sprich zu meinem Herzen!

Bitte: Herr, hilf mir, deinen Wohlgeruch zu verbreiten!

1. Berufung als Christ. Als Christen sind wir berufen, die Schönheit der Beziehung zu Gott durchscheinen zu lassen. An unserem Leben sollen andere erkennen, welche Fülle die Freundschaft mit Christus schenkt. Deshalb ermuntert uns der heilige Paulus im zweiten Korintherbrief (2,15), "Wohlgeruch Christi" zu sein. Jeder, der sich uns nähert, soll etwas von Gottes Güte und Liebe wahrnehmen. Christsein, bedeutet, der gute Baum zu sein, von dem diese Evangeliumsstelle spricht. Ein Baum, der fest in Christus verwurzelt ist und der erkennt, dass seine Früchte nicht für ihn, sondern für andere bestimmt sind. Gott lässt unsere Talente und Fähigkeiten wachsen, damit wir sie in den Dienst der Mitmenschen stellen. Unser "Wohlgeruch" kann Menschen bewegen, sich von Christus anziehen zu lassen.

2. Gelassene Freude. Diese Berufung als Christ verstehen wir aber verkehrt, wenn sie uns unter Druck setzt oder unter Verbesserungszwang stellt. Es geht nicht darum, aus eigener Kraft perfekt zu sein, sondern sich offen Gott anzubieten. Unsere Freude ist es, dass Gott uns benutzen will. Nicht wir sind es, die ohne seinen Beistand große Dinge vollbringen müssen. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, unseren himmlischen Vater wie ein Kind darum zu bitten, unsere Herzen so sehr mit seiner Liebe zu erfüllen, dass sie auf andere überspringt. Wenn wir in einer persönlichen Beziehung zu Christus leben, brauchen wir uns keine Sorgen darüber zu machen, dass wir "genug" für ihn tun, denn wir werden diesen Drang spüren und auf ganz natürliche Weise seinen Geruch verbreiten. Es geht darum, so klein zu werden, dass Christi Gestalt durch uns hindurch erstrahlen kann.

3. Falsche Propheten. Doch Christus warnt uns auch vor den falschen Propheten, die wie reißende Wölfe sind. Jeder Christ kann leicht zwei Versuchungen unterliegen. Zum einen könnten wir meinen, wir seien schon ganz gut (oder zumindest besser als andere) und brauchten Christi Barmherzigkeit nicht mehr. Das wäre die Einstellung eines Herzens, das durch Routine kalt geworden ist, und sich nicht unbedingt noch mehr von Gottes Liebe "aufwärmen" lassen will. Die zweite Versuchung besteht darin, sich als hoffnungslosen Fall anzusehen und jede Verantwortung für sein Leben von sich zu weisen. Das geschieht einem trägen Herzen, das sich immer wieder davon überzeugen lässt, dass Christus es auch ohne seinen Beitrag schaffen werde. Beide Herzen kennen Gott wenig. Er wünscht sich für sein Werk gelassene, freudige Mitarbeiter, die seinen Wohlgeruch verbreiten.

Gespräch mit Christus: Vater, ich danke dir, dass du mich einlädst, in dieser Welt ein Zeichen deiner Güte zu sein. Ich bitte dich, erfülle mich mit deiner Liebe, damit ich sie in meinem Leben ausstrahlen kann. Bewahre mich bitte vor Hochmut und Mutlosigkeit. Ich vertraue darauf, dass du dein Werk in mir vollbringen wirst. Ich wünsche mir, ganz offen für dich zu sein!

Vorsatz: Heute will ich mich besonders anstrengen, um Christi Wohlgeruch zu verbreiten und einem anderen Menschen dadurch zu helfen.

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