Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
27. Juni 2019

Das Fundament

Donnerstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Hl. Cyrill von Alexandrien, Bischof und Kirchenlehrer
Hl. Hemma von Gurk

Br. Nils Schäfer LC

Mt 7,21-29
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Einführendes Gebet: Herr, danke für diesen neuen Tag und für all die Gnaden, mit denen du mich heute überschütten willst! Du weißt alles, Herr, du weißt, dass ich dich liebe und mein Leben auf dein Wort aufbauen will. Hilf mir, für dein lebendiges Wort ein aufgeschlossenes Herz zu haben. Lass diese Zeit mit dir fruchtbar sein für meine Seele!

Bitte: Christus, hilf mir, mein Leben komplett auf dich aufzubauen!

1. Mein Fundament. Christus vergleicht in diesem Evangelium unser Leben mit dem Bau eines Hauses. Alle unsere Taten sind letztlich –bewusst oder unbewusst– auf Überzeugungen aufgebaut. Jedes Gebäude, das bestehen will, braucht ein festes Fundament. Daher müssen wir uns fragen: Worauf ist mein Leben aufgebaut? Welche Überzeugungen tragen mein Leben? Baue ich mein Leben allein auf meinen Talenten und meiner Fähigkeit auf, alles zu kontrollieren, oder versuche ich, alles auf Gott aufzubauen? Es ist ganz normal, wenn es uns schwerfällt, die volle Kontrolle über unser Leben abzugeben und Gott radikal zu vertrauen. Doch sollten wir uns dessen bewusst sein, dass Christus uns gerade so immer wieder einlädt, unsere Beziehung zu ihm zu vertiefen.

2. Ein Haus, auf Felsen gebaut. Wenn wir unser Leben auf Gott und seine Verheißungen aufbauen wollen, setzt das tiefes Vertrauen auf ihn und sein Wort voraus. Doch letztlich läuft es auf zwei einfache Überzeugungen hinaus, die sich überall in der Bibel nachweisen lassen: Gott ist immer gut, und Gott ist immer treu. Er will unser Bestes und wird uns nicht im Stich lassen. Außerdem hat Gott noch nie jemanden enttäuscht, der ganz auf ihn vertraut hat. Und damit wird er bestimmt nicht jetzt bei mir anfangen. Wir stehen vor der Entscheidung, Jesus oder uns selbst zu vertrauen. Christ sein heißt, alles auf diese eine Karte zu setzen. Und letztlich führt alles andere als 100% Vertrauen auf Christus zu einem Riss im Fundament. Doch oft merken wir erst, wenn wir den Schritt des Glaubens ins Ungewisse gewagt haben, dass Christus wirklich hält, was er verspricht.

3. Reinigung. Es ist leicht (im Gebet), zu sagen, dass wir Christus völlig vertrauen. Wenn wir allerdings ehrlich mit uns selbst sind, leben wir oft in einem Kompromiss: Ja, ich vertraue Christus in einigen Dingen, doch in anderen Bereichen meines Lebens will ich selbst die Kontrolle behalten. Daher lässt Gott oft Stürme in unserem Leben zu, die als Reinigung dienen und alles wegschwemmen, was nicht auf ihm aufgebaut ist. In schweren Zeiten merken wir, wie zerbrechlich unsere menschlichen Sicherheiten sind. Anstatt zu verzweifeln oder anderen die Schuld zuzuweisen, sollten wir erkennen, dass Gott uns einlädt, diese Momente der Krise als Gelegenheit zu sehen, unser Haus mehr auf ihn und seine Verheißungen zu stützen. Er ist der feste Fels, den kein Sturm bezwingen kann. Gott ist treu und Gott ist gut. Daher können wir unser Leben vollständig und radikal auf ihm und seinem Wort aufbauen.

Gespräch mit Christus: Mein Gott, ich bekenne, dass ich dir noch so wenig vertraue. Oft will ich meine Probleme alleine lösen, und ich habe Angst davor, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren. Daher bitte ich dich, mein Vertrauen auf dich und dein Wort zu vermehren! Schenk mir die Gnade, loszulassen, mich in deine Arme fallen zu lassen und mich nicht mehr mit weltlichen Sorgen zu belasten. Vater, ich glaube dir, dass du immer gut und immer treu bist. Hilf mir, in meinem Leben vollständig auf dich zu bauen. Lass mich das Wagnis des Glaubens mit ganzem Herzen eingehen!

Vorsatz: Heute will ich bewusst meine Sorgen loslassen und sie in Gottes Hände legen.

Archiv

Tägliche Meditationen