Tägliche Meditationen
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Dienstag,
25. Juni 2019

Erfüllte Beziehungen

Dienstag der zwölften Woche im Jahreskreis

Br. Nils Schäfer LC

Mt 7,6.12-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor, denn sie könnten sie mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn.

Einführendes Gebet: Guter Vater, wie ich bin, komme ich zu dir. Danke, dass ich bei dir sein darf. Ich lade dich erneut in mein Leben ein und bitte dich, mir zu begegnen!

Bitte: Herr, hilf mir, meine Beziehung zu dir und zu meinen Mitmenschen in Fülle zu leben!

1. Heiligkeit der Beziehung zu Gott. Heute ermahnt uns Christus, das Heilige nicht den Schweinen vorzuwerfen. Heilig ist etwas, das von höchstem Wert und vom Alltäglichen verschieden ist. Heilig ist vor allem unsere Beziehung zu Gott. Sie ist unser größter Schatz und doch so verschieden von unseren tagtäglichen Erfahrungen, in ihnen gegeben und sie doch unendlich übersteigend. Jesus spricht immer wieder davon, Gott vor alles andere zu stellen und ihm den ersten Platz zu geben. Er ist der ganz Heilige und daher ist unsere Beziehung zu ihm heilig. Doch es ist leicht möglich, dass Oberflächlichkeit und die Dinge dieser Welt sie "zertreten" und in uns ein Gefühl der Leere hinterlassen. Nur durch unsere Beziehung mit Gott können auch wir heil sein und werden. Daher ist es so wichtig, sie heilig zu halten.

2. Die goldene Regel. Anschließend schenkt uns Christus die goldene Regel. "Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" In ihr steckt die Einladung, aus unserer Selbstzentriertheit auszubrechen und uns für die anderen genauso einzusetzen wie für uns. Wir gehen leicht in unseren eigenen Sorgen unter. Erst wenn wir unsere Gedanken auf die Nöte und Bedürfnisse anderer ausrichten, kehren auch die Sorgen um uns selbst in die Ordnung zurück und finden ihren richtigen Platz. Gott lädt uns ein, für die Nöte anderer feinfühlig zu werden und großzügig für sie da zu sein.

3. Der schmale Weg. Doch dann spricht Jesus auch von dem schmalen Weg. Wenn wir die Beziehungen zu Gott heilighalten und für die anderen Leben, kommen wir uns anfangs einsam vor und wie auf einem schmalen Weg. Doch Weite und erfüllte Beziehungen finden wir, je mehr wir Gott erlauben, unser Herz nach Jesu Herz zu formen. Wenn wir mit der Gnade Gottes die tiefe Not eines anderen berühren und Gott im Gebet begegnen, bringt das in uns ein Herz hervor, das ganz Liebe ist. Ein Herz, das sich verschenken will und darin die Schönheit jeder Beziehung entdeckt.

Gespräch mit Christus: Gott, ich glaube fest, dass nur du mich ganz erfüllen kannst. Es tut mir leid, dass ich dir so selten wirklich den ersten Platz gebe. Oft gehe ich ganz in meinen Sorgen auf. Gib mir die Gnade, aus mir selbst auszubrechen – für dich und für andere. Zeig mir, wo ich die Not anderer lindern kann. Schenk mir ein offenes Herz!

Vorsatz: Heute will ich nach einer Möglichkeit suchen, das Leid eines anderen Menschen zu lindern und entsprechend handeln.

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