Tägliche Meditationen
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Freitag,
28. Mai 2021

Ich bin ein Tempel Gottes

Freitag der achten Woche im Jahreskreis

Br. Andrés Poblete LC

Mk 11,11-25
In jener Zeit zog Jesus nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus. Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger. Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und seine Jünger hörten es. Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug. Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren. Als es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. Als sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war. Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Jesus sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben. Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor, und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen. Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.

Einführendes Gebet: Ich glaube fest daran, dass du, Jesus, in mir lebendig bist. Ich glaube, dass du in mir lebst, und wie der heilige Paulus kann ich sagen: "Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir." Danke, Jesus, dass du mich zuerst geliebt hast, dass du mich so intensiv liebst, dass du immer zu mir kommen und mit mir vereint sein willst.

Bitte: Hilf meinem schwachen Glauben, hilf mir zu erkennen, dass ich dein Tempel bin und mache meinen Leib und meine Seele jeden Tag zu einem würdigeren Ort für dich.

1. "Wisst ihr nicht, dass ihr der Tempel des Heiligen Geistes seid?" Im Evangelium sehen wir, wie Jesus in den Tempel in Jerusalem geht. Der Tempel war für die Juden der Ort, an dem Gott auf Erden wohnte. Ebenso ist durch die Taufe meine ganze Person, Seele und Leib, ein Tempel Gottes, da Gott durch das Leben der Gnade in mir wohnt. Und Christus will auch mit seinem Leib in diesen Tempel kommen, jedes Mal, wenn ich ihn in der Eucharistie empfange. Was für eine Freude, dass Christus zu mir kommt und ich sein Tempel bin!

2. "Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein." Wenn ich einen so wichtigen Gast, nämlich Gott selbst, empfange, ist es besser, wenn ich alles würdig habe. Christus gibt uns in diesem Evangelium ein Beispiel dafür, wie wir unsere Seelen am besten darauf vorbereiten können, ihn zu empfangen. Er zögert nicht, all jene aus dem Haus seines Vaters zu entfernen, die nicht helfen, den Tempel zu heiligen, die den Tempel nicht zu einem Ort des Gebets und der Begegnung mit Gott machen. Genauso sollten wir nicht zögern, alles aus unserem Leben auszumerzen, was uns von Gott fernhält und uns daran hindert, eine Beziehung zu ihm einzugehen. Vielleicht müssen wir, wie im Evangelium, bestimmten Gewohnheiten Gewalt antun, um sie aus dem Tempel unserer Seele zu entfernen. Vielleicht müssen wir unsere Menschenfurcht überwinden und so leben, dass es Gott gefällt und nicht den Kriterien oder Erwartungen der Welt. Meine Seele ist dein Haus, ein Haus des Gebets, Jesus!

3. "Glaubt nur!" Jede Veränderung in unserer Seele zum Guten ist nicht nur unser Bemühen, sondern vor allem Gottes Gnade. Später im Evangelium sagt uns Jesus, dass wir mit Glauben beten und an das glauben sollen, worum wir bitten. Bitten wir ihn, uns zu helfen, unsere Seele darauf vorzubereiten, ihn zu empfangen. Scheuen wir uns nicht, Tische umzustürzen und alles aus unserer Seele zu vertreiben, was sie daran hindert, zu einem wahren Ort des Gebets zu werden. Glauben und vertrauen wir nur auf Jesus. Er kann den Tempel unserer Seele mit seiner Gegenwart füllen und uns die Freude geben, nach der wir uns sehnen.

Gespräch mit Christus: Ich glaube an dich, Jesus. Was für ein Geschenk, was für eine Gnade, sagen zu können, "ich glaube an dich". Ich glaube, dass du Gott bist, dass du das Universum mit all seinen Planeten und Sternen erschaffen hast, und gleichzeitig hast du mich erschaffen, um mir zu sagen, dass du mich liebst und dass du willst, dass ich mit dir im Himmel ewig glücklich bin.

Vorsatz: Heute werde ich mich um das kümmern, was ich sehe und höre. Ich werde einen Besuch vor einem Jesus-Bild machen und ihn bitten, mein Herz zu reinigen.

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