Tägliche Meditationen
X

Samstag,
29. Mai 2021

Die Schlüssel zum Herzen Jesu

Samstag der achten Woche im Jahreskreis

Br. Andrés Poblete LC

Mk 11,27-33
In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger wieder nach Jerusalem. Als er im Tempel umherging, kamen die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und fragten ihn: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht gegeben, das zu tun? Jesus sagte zu ihnen: Zuerst will ich euch eine Frage vorlegen. Antwortet mir, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? Antwortet mir! Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Sollen wir also antworten: Von den Menschen? Sie fürchteten sich aber vor den Leuten; denn alle glaubten, dass Johannes wirklich ein Prophet war. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.

Einführendes Gebet: Jesus, heute ist ein anderer Tag in meinem Leben, den ich mit dir leben möchte. Was für ein großes Geschenk, mein Leben mit dir zu leben. Im Gebet sehe ich dein Lächeln, wenn sich unsere Augen treffen. Ich liebe dich, Jesus, danke für diesen Moment, in dem du und ich es genießen, die Gegenwart des anderen zu teilen. Ich sehe dich und du siehst mich an.

Bitte: Ich bitte dich, Jesus, meinen heutigen Tag im Glauben und in Demut leben zu dürfen; wahrzunehmen, dass du neben mir gehst, dass du dich für mein Leben interessierst und dass du der Protagonist darin sein willst. Wirke durch mich, Jesus, damit dein Wille in meinem Leben geschehen kann.

1. Ein kontrastierendes Evangelium. In diesem Abschnitt des Evangeliums sehen wir eine Haltung Jesu, die im Rest der Evangelien nicht üblich ist. Der Hohepriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten kommen, um Jesus etwas zu fragen, und er will ihnen nicht antworten. Es ist wahr, dass es eine Gruppe ist, die sich gegen Jesus stellt, aber auch bei anderen Gelegenheiten antwortet Jesus ihnen, zum Beispiel wenn sie ihn fragen, ob es rechtmäßig ist, Steuern an den Kaiser zu zahlen oder nicht. Bei dieser Gelegenheit gibt Jesus keine Antwort, er stellt ihnen einfach eine Bedingung, und als sie diese nicht erfüllen, sagt er ihnen in einer harschen Weise, dass er ihnen nicht antworten wird. Fragen wir uns: Was geht in dieser Szene im Herzen Christi vor? Warum ist Jesus so distanziert und trocken gegenüber seinen Gesprächspartnern?

2. Die Stolzen vor Christus. Christus hat bei einer anderen Gelegenheit darauf hingewiesen: "Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen". Ein Kind stellt die Autorität seiner Eltern nicht in Frage; es ist einfach, das Kind gibt aufrichtige Antworten und es gibt sie sofort. Aber in dieser Gruppe von Hohepriestern und Schriftgelehrten sieht Jesus nur Arroganz, harte Herzen und Beharren auf den eigenen Urteilen. Mit den Stolzen verschwendet Christus keine Zeit, er hört ihnen zu, ja, aber er weiß, dass sie nicht auf ihn hören werden. In der Stunde seines Todes zeigt uns Jesus, dass er sie liebt und will, dass sie gerettet werden, und er bittet seinen Vater für sie: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

3. Demut; der Schlüssel zum Herzen Jesu. Die Evangelien sind voll mit Momenten, in denen Jesus viele Menschen willkommen heißt und alle ihre Gebete und Fragen beantwortet. Wir lesen von Jesus, der zu uns sagt: "Lasst die Kinder zu mir kommen", oder zum blinden Bartimäus: "Was willst du, dass ich dir tue?", der seinen Jüngern die Gleichnisse erklärt, seiner Mutter Maria in Kana ihre Bitte erfüllt und dem guten Dieb am Kreuz das ewige Leben schenkt. In all diesen Beispielen können wir sehen, dass der Schlüssel zum Herzen Jesu Demut und Glaube sind. Sie sind auch der Schlüssel, der uns erlaubt, unsere Herzen für Gottes Gnade zu öffnen. Ich kann es nicht alleine tun, ich bin nicht der Retter der Welt, mit meiner eigenen Kraft komme ich nicht aus meiner Realität der Sünde heraus. Aber mit Demut und Glauben mache ich für Gott den Weg frei, um in mir zu handeln. Ich werde weiterhin ein Sünder sein, aber ein erlöster und von Gott sehr geliebter.

Gespräch mit Christus: Jesus, vor dir möchte ich mich immer wie ein Kind fühlen, zu dir sprechen mit Spontaneität, mit Einfachheit, mit totalem Vertrauen. An deiner Seite bin ich nie allein, denn wer liebt, macht den anderen gegenwärtig. Wenn ich bei dir bin, schlägt mein Herz vor Freude, und ich möchte, dass jeder Schlag heute ein "Ich liebe dich" ist.

Vorsatz: Heute werde ich jemandem in meiner Familie oder Gemeinschaft verborgen einen Gefallen tun, ohne zu sagen oder zu zeigen, dass ich es getan habe. Und ich werde das für Berufungen zum Priestertum aufopfern.

Archiv

Tägliche Meditationen