Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
9. November 2022

Tempel Gottes

Mittwoch der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Weihetag der Basilika am Lateran in Rom
Fest

Maria Boeselager

Joh 2,13-22
Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten? Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

Einführendes Gebet: Mein Herr, so wie ich bin komme, ich zur dir. Mein Herr, so wie ich bin, liebst du mich. Mein Herr, so wie ich bin, möchte ich mich deinem Wort öffnen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, hilf mir zu erkennen, wie groß und wertvoll ich bin, weil der Herr selbst mich als seinen Tempel erwählt hat. Hilf mir, dem Herrn in diesem Tempel voller Ehrfurcht zu begegnen.

1. Du bist ein Tempel. Der Tempel steht für den Ort und die Gegenwart Gottes. Jesus erklärt, dass ein neuer Tempel in seinem eigenen, auferstandenen Leib errichtet werden wird. Gottes Gegenwart wird sich so nicht auf einen einzigen geografischen Ort beschränken, denn Gott ist überall und er vermag alle Dinge und alle Zeiten zu heiligen. "Wir sind der Tempel Gottes" in der Welt, schreibt der heilige Paulus. Habe ich diese unfassbare Realität wirklich begriffen? Ich bin ein lebendiger Tempel, in dem das Wort Gottes ewig gesprochen wird.

2. Der Tempel als Markthalle. Der Tempel war das Zentrum des jüdischen Lebens. Jesus wendet sich nicht gegen den Tempel, sondern gegen das, was der Tempel geworden ist: ein Marktplatz statt eines Ortes der Anbetung. Für Jesus ist der Tempel der Ort der Anbetung des Vaters. Des Vaters, der alle Menschen gleichermaßen liebt und dessen Liebe nicht erkauft werden kann. – Manchmal können wir mit Gott in Verhandlungen treten. Wir sagen vielleicht: "Wenn du dies für mich tust, werde ich das für dich tun." Oder "Wenn ich nur so und so viel bete und deine Regeln befolge, dann wirst du…" Wir können unsere Beziehung zu Gott leicht in eine Art Transaktion verwandeln. Wenn ich Zeit im Gebet verbringe, suche ich dann Gott oder suche ich das, was er mir geben kann?

3. Teil eines Tempels. Die Lateranbasilika ist die Kathedrale des Papstes, und das heutige Fest erinnert uns daran, dass wir als Gläubige Glieder des Volkes Gottes, der Weltkirche, sind. Dies kann manchmal zu einer Quelle der Frustration und sogar des Ärgers werden, aber es ist auch die Quelle von viel Dankbarkeit und Trost: Wir haben den Glauben empfangen, weil er in der Kirche lebendig gehalten wurde. Diese Kirche ist, damals wie heute, eine Kirche der Sünder, aber auch der Heiligen. So sind auch wir dafür verantwortlich, diesen wunderschönen Glauben zu bewahren und weiterzugeben. Nehme ich mich als einen Baustein des lebendigen Tempels Gottes in der Welt war?

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, ich danke dir, dass du in mir lebst und ich in dir lebe. Danke, dass du in mir und in der Kirche, einem noch nicht perfekten Tempel, deine Heilsgeschichte schreibst.

Vorsatz: Ich verbringe jetzt ein paar Minuten damit, mich einfach nur auf Gott zu konzentrieren, ohne irgendeinen Plan. Ich genieße einfach seine Gegenwart in mir, seinem geliebten Tempel.

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