Tägliche Meditationen
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Dienstag,
31. Mai 2022

Mein Gottesbild

Dienstag der siebten Woche der Osterzeit

Br. Juan Pablo Espino LC

Joh 17,1-11a
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Einführendes Gebet: Hier bin ich, Vater. Du kennst mich und siehst tief in mich hinein. Du kennst mein Herz. Du kennst meine Sorgen, meine Ängste, meine Kämpfe, meine Niederlagen und Siege. Ich lege alles in deine Hände. Nimm mich mit allem, was ich bin und habe. Ich möchte aus diesem Moment als einen Moment der Begegnung machen, lebendig. Einen Moment der Beziehung. Erleuchte meinen Verstand und sprich zu meinem Herzen. Hier bin ich, Herr.

Bitte: Jesus, lass mich dich erkennen.

1. Zu wem bete ich? Jesus beginnt sein Gebet mit dem Wort "Vater". Dieses Anfangswort ist in Jesu Gebet üblich. Und es zeigt uns, welche Art von Beziehung ihm zugrunde liegt. Jesus sagt nicht: "Allmächtiger " oder "Höchste Güte", nicht einmal "Vorsehung". All diese Arten, sich auf Gott zu beziehen, wären nicht verkehrt. Aber sie sind fern und in der Tiefe der Beziehung unvollkommen. Christus betet nicht zu einer "Höchsten Macht". Gott ist keine Idee von Vollkommenheit. Gott ist nicht etwas. Gott ist Jemand. Und mehr noch, er ist Vater. Er ist der Vater. Derjenige, der lehrt, derjenige, der begleitet, derjenige, der aufrechterhält. Das veranlasst uns, darüber nachzudenken, wie unsere Beziehung zu Gott ist. Zu wem bete ich?

2. Es geht um mein ewiges Heil. Jesus ist sich des Vaters bewusst. Er weiß, was diese Beziehung bedeutet: "Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen." Christus weiß, dass diese Beziehung die Rettung ist. Wir sind es gewohnt, das Wort Erlösung zu hören. Und vielleicht haben wir die tiefe Bedeutung dieses Wortes vergessen. Es bedeutet Freiheit. Es bedeutet tiefes und echtes Glück. Es bedeutet das Beste, was im Leben eines Menschen passieren kann. Und diese Erlösung, diese Freiheit und dieses Glück ist das, wo wir hingehören, tief drinnen.

3. Wahre Religion ist Beziehung, keine Ideologie. "Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast" – Christus hat uns gezeigt, wer der wahre Gott ist, und er möchte, dass wir die gleiche Beziehung zum Vater haben. Wir kennen den Vater durch Christus. Woran liegt es, dass du Gott nicht besser kennst? Welche Vorstellung von Gott hat den Platz des wahren Gottes eingenommen? Wir müssen Gott wirklich kennen. Nicht nur mit unserem Verstand oder nur mit unseren Worten. Wenn Religion nur aus Worten oder Gedanken besteht, wird sie zu einer Ideologie. Und Ideologien bringen keine Erlösung.

Gespräch mit Christus: Mein Herr, ich gehöre dir. Ich bin zum Glauben gekommen, dass du der Sohn Gottes bist. Du hast mir deine Worte gegeben, du teilst mit mir deine Herrlichkeit, du hast mich mit dir zum Vater gehören lassen. Auf meiner Pilgerreise auf dieser Erde nimm meine Hand, und führe mich zu deinem Vater, ich will dir folgen.

Vorsatz: Ich möchte über das Bild, das ich von Gott habe, nachdenken. Ist er unpersönlich?, gleichgültig?, ungerecht? Oder ist Gott der wahre Gott, den Jesus uns offenbart hat?

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