Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
1. Juni 2022

Das Gebet des Guten Hirten

Mittwoch der siebten Woche der Osterzeit
Hl. Justin, Märtyrer
Gedenktag

Br. Luis Trujillo Alcalá LC

Joh 17,6a.11b-19
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Einführendes Gebet: Heiliger Vater, bewahre mich in deinem Namen, Ich möchte deine Worte in mein Herz aufnehmen und sie zu meinen eigenen machen. Ich möchte in der Wahrheit leben.

Bitte: Heiliger Vater, gib mir die Gnade der Beharrlichkeit.

1. Bewahre sie in deinem Namen. In der Geschichte des Gottesvolks offenbarte sich Gott nach und nach. Wenn man die Heilige Schrift liest, entdeckt man immer mehr Eigenschaften, Aspekte und Bezeichnungen von Gott. Gott offenbarte Mose seinen geheimnisvollen Namen, und in Jesus, dem neuen Mose, offenbart sich Gott vollständig. Gott ist Vater, Gott ist Sohn, und Gott ist Heiliger Geist. Wir haben die Offenbarung des göttlichen Namens empfangen und sind aufgerufen, ihn zu hüten und in unserem Leben anzubeten und zu verehren.

2. Freude in Fülle. Was ist diese Freude, von der Jesus spricht? Eine Antwort könnte die vollkommene Gemeinschaft der Liebe mit seinem Vater und dem Heiligen Geist sein. In Jesu irdischem Leben kommen aller Trost, aller Friede und alle Freude ursprungshaft aus dieser Gemeinschaft der Liebe, die göttlich ist. Jesus spricht diese Worte, damit wir verstehen, wo wir die Antwort auf unsere tiefsten Sehnsüchte finden. Wir sind in der Welt, der Welt mit all ihren Schwierigkeiten, ihrem Bösen und ihrem Schmerz. Ist es möglich, in dieser Welt mit Freude zu leben? Jesus spricht aber nicht nur von Freude, sondern sogar von Freude in Fülle. Er möchte, dass wir mit ihm vereint sind, in der Fülle der Freude leben, die Welt überwinden und für immer bei ihm bleiben, was im Himmel seine ganze Erfüllung findet.

3. Heilige sie in der Wahrheit. Jesus ist die Wahrheit. Jesus selbst, als die Brücke zwischen dem Vater und der gefallenen Menschheit, demütigt sich und sucht uns aktiv auf, um unsere gebrochenen Herzen zu berühren und zu heilen. So kann der Prozess der Heilung und Heiligung weniger als ein Ziel verstanden werden, das es mit unserer Leistung zu erreichen gilt, als ein vorwiegend passiver Empfang der Barmherzigkeit Gottes. Das Einzige, was wir dazu tun müssen, ist, empfänglich zu sein und Gott frei in unserem Herzen wirken zu lassen.

Gespräch mit Christus: Jesus, nimm mich bei der Hand und führe mich. Ich möchte den Bewegungen deines Geistes folgen, mit ihm tanzen und mich von ihm führen lassen. Ich möchte mein Herz öffnen, um die unendliche Liebe des Vaters zu empfangen.

Vorsatz: Ich möchte darüber nachdenken, in welchen Bereichen meines Lebens ich Gott nicht die Führung überlasse und warum.

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