Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
2. Juni 2022

Die Gewissheit, geliebt zu sein

Donnerstag der siebten Woche der Osterzeit
Hl. Marzellinus, Märtyrer
Hl. Petrus, Märtyrer

Br. Rodolfo Marceleno LC

Joh 17,20-26
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, wie oft scheine ich zu vergessen, wie viel du für mich getan hast, wie sehr du mich liebst, und zwar nicht nur allgemein, sondern auf eine wirklich persönliche Art und Weise. Wenn ich dich in diesem Augenblick betrachte, sehe ich dich, wie du auf den Knien zum Vater für mich, mein Heil und meine Einheit mit dir betest, trotz des großen Leidens, das du bald auf dich nehmen wirst. Herr Jesus, führe mich in dein heiliges Herz, das in großer Liebe für mich und alle meine Brüder und Schwestern brennt.

Bitte: Himmlischer Vater, lass mich die Erfahrung deiner Liebe zu mir und deiner treibenden Kraft machen.

1. Liebe in der Not. In diesem Abschnitt nähert sich Jesus seinen letzten Momenten, doch er hält nicht nur inne, um für seine eigene Kraft auf dem Weg zu beten, sondern auch um für diejenigen zu beten, die sein Schicksal berühren wird. Haben wir jemals innegehalten, um inmitten einer Schwierigkeit die Macht unseres Zeugnisses für andere zu bedenken? Und auch um aktiv zu erkennen, dass wir vielleicht unser Leiden mit dem von Christus vereinen und so in besonderer Weise für andere beten können?

2. Vater, sie sind dein Geschenk an mich. Manche Gefühle sind vielleicht leichter wahrzunehmen und gar zu akzeptieren. Andere wiederum muss man suchen und pflegen. Wir empfinden Wut und Traurigkeit, wenn die Dinge schlecht laufen. Nehmen wir uns aber auch einen Moment Zeit, um uns besonders glücklich und geliebt zu fühlen durch die Tatsache, dass wir kein Zufallsprodukt dieser Welt sind, geschaffen ohne jede Verzweckung? Ja, ich bin ein Geschenk, und zwar entsprechend der Dynamik eines wahren Geschenks, das absichtlich ausgewählt wurde, um den Empfänger glücklich zu machen. Schauen wir also auf all das, was Christus uns in diesem Sinne geben möchte, und vielleicht auch auf all die anderen Segnungen, die uns geschenkt wurden, auch wenn es schwierig war.

3. "Damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin." Aufgrund so vieler Dinge, die um uns herum geschehen, aufgrund von Dingen, die wir und die Gesellschaft, die uns umgibt, tun, ist es leicht, uns als "unrein" oder "unwürdig" zu betrachten. Aber wenn Jesus gesagt hat, dass seine Liebe in uns sein soll und dass er selbst in uns sein will, was bedeutet das dann? Wenn wir darüber nachgedacht haben, dass wir Zeugen sind und die Gnade empfangen haben, die uns zu Geschenken in den Händen Christi gemacht hat, dann lasst uns wirklich an dem Gedanken festhalten, dass wir gut sind und deshalb auch in der Lage, anderen etwas Gutes zu tun. Danken wir Gott dafür und bitten wir um die Gnade, diesen Gedanken nicht loszulassen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, diese Welt scheint keine Gelegenheit verstreichen zu lassen, um mich daran zu erinnern, was für ein schrecklicher Mensch ich bin. Dennoch schaue ich auf dich und höre dir zu, höre dein Gebet, mit dir und dem Vater vereint zu sein, höre heraus, dass ich geliebt und ein Geschenk bin, das mit einem Zweck verbunden ist. Du betest für mich; hilf mir, dieses Gebet in meinem eigenen Leben anzunehmen, damit ich das Gute in mir sehen kann und es auch an diejenigen weitergebe, die sich von dir ausgeschlossen fühlen. Amen.

Vorsatz: Ich möchte die Liebe Jesu und des Vaters zu mir anerkennen, mich namentlich an eine bestimmte Person erinnern und ein Gebet für sie in ihren besonderen Anliegen sprechen.

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