Tägliche Meditationen
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Sonntag,
20. September 2020

Geht auch ihr in meinen Weinberg

Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Andreas Kim Taegon (Priester) und Hll. Paulus Chong Hasang und Gefährten, Märtyrer

Br. João Paulo Jäger LC

Mt 20,1-16a
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus und sah andere auf dem Markt stehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder hinaus und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinausging, traf er wieder einige, die dort standen. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten! Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die Ersten kamen, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten einen Denar. Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt. Wir aber haben die Last des Tages und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin? So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte.

Einführendes Gebet: Jesus, wie großartig ist es, in deinem Weinberg zu arbeiten! Ich bitte dich um die Gnade, mich nie von dir zu trennen. Du rufst mich. Du willst, dass auch ich für dein Reich arbeite. Danke, Jesus! Gib mir die Kraft, dir treu zu bleiben und nicht aufzuhören, meinen Brüdern, den Menschen, Gutes zu tun.

Bitte: Jesus, hilf mir zu verstehen, dass ich ohne dich "nicht kann".

1. Der Ruf. Früh am Morgen, zur dritten Stunde, zur neunten Stunde. Jesus ruft immer. Wir sollen das Herz offen halten, um seine Stimme zu hören und ihr zu folgen. Wieso ruft uns Jesus? Damit wir sein Reich ausbreiten. Ein Reich des Friedens, der Gerechtigkeit, des Lebens und der Wahrheit. Aber sein Ruf erklingt nicht in der Vernunft als Pflicht, sondern als eine Einladung im Herzen. Er lässt uns die Freiheit, seine Stimme zu hören und für sein Reich zu arbeiten.

2. Der Weinberg. "Geht auch ihr in meinen Weinberg!" Die Einladung ist klar: Der Weinberg ist das Reich Gottes. Wenn wir eine solche Einladung bekommen, bedeutet das, dass Jesus uns ruft, sein Reich zuerst in unseren Herzen aufzubauen; dann in den Herzen derer, die in unserer Nähe sind: in unserer Familie, unserem Freundeskreis; und dasselbe zuletzt auch in der ganzen Gesellschaft zu verbreiten. Heutzutage sieht die Arbeit schwer aus. Wir sehen so viele Dinge in unserer Welt, die uns Angst machen. Aber die gute Nachricht ist, dass wir nicht allein sind. Jesus arbeitet mit uns, er ruft uns und leitet uns.

3. Der Lohn. "Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen" (Mt 10,42). Die Logik Jesu ist eine andere als die unsere. Man könnte denken, dass diejenigen, die mehr gearbeitet haben, auch mehr bekommen würden. Aber Jesus sagt, dass alle einen Denar bekommen. Er will uns sagen, dass auch die Kleinigkeiten zählen, die wir für das Himmelreich verrichten. Der Lohn ist nicht etwas Menschliches, sondern Jesus selbst, der Himmel.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deinen Ruf! Du lädst mich dazu ein, dein Reich aufzubauen. Ich bin dazu bereit, Jesus! – Aber alleine schaffe ich es nicht. Die Ernte ist groß, es gibt viel zu tun. Hilf mir, Jesus, gib mir Kraft, um dein Reich in den Herzen aller aufzubauen.

Vorsatz: Ich will heute am Aufbau des Reiches Gottes durch ein Werk der Barmherzigkeit mitwirken.

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