Tägliche Meditationen
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Montag,
22. September 2008

Was will Christus von mir?

Montag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Shane Lambert LC

Lk 8,16-18
Jesus sagte zu der Menge: Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett, sondern man stellt das Licht auf den Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen. Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt. Gebt also Acht, dass ihr richtig zuhört! Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er zu haben meint.

Einführendes Gebet:   Herr, in diesem Jubiläumsjahr des heiligen Paulus wende ich mich mit erneuertem Eifer um die Rettung der Seelen an dich. Ich glaube an dich und an deine Liebe zu mir. Lehre mich, den katholischen Glauben glühend zu leben und zu verbreiten. Vermehre meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe, damit ich wie der heilige Paulus ausrufen kann: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir” (Gal 2,20).

Bitte:  Herr Jesus, vertreibe durch deine Gnade die Dunkelheit aus meinem Herzen. Entflamme mein Herz mit deiner Liebe, damit ich dein himmlisches Licht anderen bringen kann.

1. Ein Ziel in seinem Handeln haben. „Niemand zündet ein Licht an und deckt es mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett.” Jesu Gleichnis steht nimmt Bezug auf die menschliche Erfahrung: eine vernünftige Person handelt zielbewusst. Der gesunde Menschenverstand lehrt mich, dass meine Handlungen mit dem Gut, das ich durch sie erreichen will, übereinstimmen müssen. Wenn das Licht der Lampe den Raum erhellen soll, die Lampe wurde ja gerade deshalb angezündet ‐ warum sollte man sie dann auslöschen? Kein Gast würde sich bei mir wohl fühlen, wenn er sich durch dunkle Räume hindurchtasten müsste. Warum sollen sie auf der Suche nach Licht unter das Bett kriechen? Darum ist es falsch zu denken, dass das Leben des christlichen Glaubens etwas Unfernünftiges sei. Als Christen handeln wir zielbewusst. Ja, der Glaube ist ein Geschenk. Gott ist das Feuer, und er hat uns seine Flamme gegeben. Er hat uns sein Licht ganz bewusst gegeben. Als Christen sollen wir Licht für die Welt sein. Lass ich meine Handlungen von Gottes Willen bestimmen? Spiegelt mein Denken und Tun Christi Liebe zu den Menschen wider? Was muss ich verändern?

2. Durchsichtig für Gott sein. Ein Katechismus für Kinder beantwortet die Frage: „Was weiß Gott?” so: ”Alles, auch meine geheimsten Gedanken und Wünsche.” Im heutigen Evangelium sagt Christus: „Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht bekannt wird und an den Tag kommt.” Ein Mensch kann vielleicht die Welt täuschen, doch am Tag des Gerichts wird vor Gott alles offengelegt. Der heilige Paulus bestätigt dies: „Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen aufdecken wird. Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten” (1 Kor 4,5).

3. Ein ruhiges Gewissen schenkt Frieden. Manchmal benehmen wir uns wie alberne Schauspieler. Wir setzen eine Maske auf, weil wir uns nicht gefallen. Wir verstecken uns hinter einer Fassade und hoffen, dass das niemand merkt. Tief in unserem Herzen kennen wir die Wahrheit. Wir sind Sünder. Wir haben statt des Lichts die Dunkelheit gewählt. Wir haben keinen Frieden und keine echte Freude. Wenn wir aber unser Leben vor Gott offen hinlegen, ohne irgendetwas vor ihm zu verstecken (als ob wir vor ihm etwas verstecken könnten), werden wir einen tiefen, inneren Frieden erfahren. Dies ist die Freude, die wir nach der Beichte erfahren dürfen. Er nimmt unsere Last von uns und macht alles erträglicher.

Gespräch mit Christus:  Herr, lass mich mich selbst erkennen und ein Licht werden, das mit deiner Liebe brennt!

Vorsatz:   Ich will heute eine Tat der Nächstenliebe tun ‐ und sei es auch etwas, das niemand bemerkt oder für das ich keinen Dank erhalte.

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