Tägliche Meditationen
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Samstag,
1. September 2018

Beauftragt, zu handeln

Samstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Rut, Ahnfrau Jesu
Hl. Ägidius, Abt
Hl. Verena, Einsiedlerin
Aloys Scholze, Pfarrer († im KZ)

Ellen Charlotte Petermann

Mt 25,14-30
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

Einführendes Gebet: Jesus, demütig möchte ich dir für die Talente danken, die du mir geschenkt hast. Ich möchte sie einsetzen für die Arbeit in deinem Reich.

Bitte: Jesus, schenke mir Mut und Klugheit, damit ich effektiv für dein Reich arbeiten kann.

1. Ein Spiegelbild für das Verhalten der Menschen. Christus ist der Herr aller Zeiten und Generationen. Wir alle sind Knechte. Man kann das Gleichnis so deuten, dass die lange Reise sich auf den Zeitraum zwischen der Himmelfahrt und der Wiederkunft Christi auf Erden bezieht. Die drei Knechte sind dann verschieden Typen von Menschen, die jeder auf seine Art dafür verantwortlich sind, die Interessen des Herrn zu vertreten. Von jedem wird, seinen Talenten entsprechend, ein Beitrag zur Vermehrung des Besitzes seines Herrn erwartet.

2. Der "Kassensturz". Nach einiger Zeit kommt der Herr, um zu sehen, wie die Knechte gewirtschaftet haben. Das ist ein Bild für die Wiederkunft des Herrn. Die beiden ersten werden gelobt. Sie stehen für die treuen Arbeiter, die wahren Gläubigen, die loyal ihre Kräfte für den Herrn einsetzen und sich wahrhaft engagieren. Der dritte Knecht hat nur Ausreden zu bieten, er ist kein echter Knecht, denn die Sache seines Herrn ist ihm gleichgültig. Mehr noch, er hat einen verkehrten Glauben, denn sonst würde er über seinen Herrn nicht schlecht denken.

3. Meine Talente. Auch ich habe Talente, die ich allein Gott verdanke. In aller Demut darf ich sie erkennen. Mit genügend Mut, einem starken Glauben und viel Weisheit sollte ich diese Talente einsetzen, um Frucht zu bringen. Im Reich Gottes zählt also durchaus auch unser ureigenster Beitrag. Natürlich stellt Gott die Talente, aber wir müssen sie aus freien Stücken, beherzt und aktiv in seinen Dienst stellen. – Wir dürfen sie nicht steril verpacken. Denn der "unnütze Knecht" wurde von Gottes Reich ausgeschlossen. Er wurde nicht verdammt, weil er das Geld nicht verdoppelt hatte, sondern weil sein Mangel an jeglichem guten Werk offenbarte, dass sein Herz seinem Herrn nicht loyal ergeben war.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für meinen Glauben, für die lebendige Beziehung, die ich zu dir habe. Ich weiß, dass ich immer zu dir kommen kann, wenn ich neue Kraft brauche.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich nachdenken, was ich für Gottes Reich konkret tun kann.

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