Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
27. Januar 2022

Jesus, das Licht der Welt

Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Angela Merici, Ordensgründerin

P. Anton Vogelsang LC

Mk 4,21-25
In jener Zeit sprach Jesus: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.

1. Licht der Welt. In diesem Gleichnis spricht Jesus über sich selbst. Er erklärt, warum er gekommen ist. Er ist gekommen, um Licht in diese Welt zu bringen. Das entspricht dem, was wir im Johannes-Evangelium lesen: "Ich bin das Licht der Welt" (Joh 8,12) und in den Psalmen: "Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade" (Ps 119,105).

2. Dazu bin ich gekommen. Markus 4,21 ist nicht genau übersetzt. Das griechische Wort, das Markus benutzt (erchetai) bedeutet "kommen". Und wenn er von der Lampe sprach, benutzte er eher den bestimmten als den unbestimmten Artikel. Eine wörtlichere Übersetzung wäre also: "Kommt die Lampe unter einen Scheffel oder unter ein Bett und nicht auf einen Ständer?" Das ist sonderbar, denn normalerweise sagen wir nicht, dass Leuchten ‚kommen‘. In Markus 1,38 sagt Jesus: "Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen." Dies könnte ein weiterer Hinweis darauf sein, dass Jesus in diesem Gleichnis von sich selber spricht.

3. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Was wir von Gott bekommen, wird von dem abhängen, was wir anderen geben. Jesus sagt an anderer Stelle: "Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden!" (Lk 6,37-38) Wenn wir Gottes Liebe und Barmherzigkeit erhalten möchten, dann sollten wir zuerst gewillt sein, anderen das Gleiche zu geben.

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich weiß, dass du großzügiger Geber bist. Du hast uns all deine Liebe und dein ganzes Leben gegeben. Hilf mir, ein wahrer Jünger zu sein und dich darin nachzuahmen. Bitte mach mein Herz empfindsam, damit ich andere lieben kann, wie du mich geliebt hast.

Vorsatz: Ich will versuchen, jemandem, den ich nicht mag oder mit dem ich nicht gut auskomme, mit Nächstenliebe zu begegnen.

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