Tägliche Meditationen
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Samstag,
16. Mai 2020

Nachfolge Christi

Samstag der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Johannes Nepomuk, Priester, Märtyrer

Br. Mario Ciaston LC

Joh 15,18-21
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir für deine Begleitung während der letzten Woche. Ich will dir für all die Gnaden danken, die du mir gewährt hast (kurz im Herzen aufzählen). Herr, mehre du meinen Glauben, stärke du meine Hoffnung, und entfache du meine Liebe, damit ich immer mehr dir allein gehöre und nachfolge. Alleine bin ich zu schwach, schenke mir bitte deine Gnade.

Bitte: Herr, lass mich dir auch im Leiden nachfolgen und das Kreuz auf mich nehmen, so wie du das deine auf dich nahmst.

1. Die Welt. Gestern hat Jesus uns noch gesagt, wie sehr wir seine Freunde in der tiefsten Bedeutung des Wortes sind. Heute sagt er uns, wie sehr wir deswegen oft von der Welt verfolgt, ausgelacht und kritisiert werden. Wer glaubt in unser wissenschaftsgläubigen und rationalistischen Zeit noch an diese "Märchen" über Gott und Jesus, der für uns gestorben und auferstanden ist? Nur eine wahre Erfahrung dieser Freundschaft und der Liebe Jesu kann uns diese Gewissheit geben und uns überzeugter denn je gegen die Angriffe der Welt immun werden lassen. Nur in Jesus haben wir die Wahrheit, in seiner Freundschaft die wirkliche Quelle des Sinnes unseres Lebens. Mein Ziel ist es nicht, der Welt zu gefallen und mich ihr anzupassen, sondern vielmehr wie Jesus für die Wahrheit und die Liebe zu leben.

2. Nicht größer. Wenn die Welt Jesus verfolgt hat, um wie viel mehr wird sie dann auch mich verfolgen, wenn ich die Botschaft Jesu ernst nehme und lebe? Aber ich bin dazu da, um Jesus nachzuahmen – das will ich. Dazu habe ich mich ja entschieden, und Opfer wird notwendig sein, so wie es in jeder Beziehung aus echter Liebe ist. Und dieses Opfer will ich annehmen, es umarmen und von ganzem Herzen und mit Freude tragen. Wie die Apostel will ich auch froh sein, wenn ich für den Namen Jesu leide.

3. Von Ihm kommt die Stärke. Wenn mein Vater das alles zulässt, darf ich sicher sein, dass er mich nicht einfach alleine lässt. Er steht mir zur Seite in jedem Moment dieses Weges, dieser Hingabe. Jesus hat einen Plan und er wirkt durch mich - gerade in meiner Schwachheit! In ihm und seiner Liebe darf ich hinausgehen und sein Wort mit dem Wissen verkünden, dass andere an meinem Wort, an unserem Wort, festhalten werden, so wie sie an Jesu Wort festgehalten haben. Denn er ist mit mir, und er schickt mir den, der vom Vater und dem Sohn gesandt wurde. Ich bin nicht alleine, der Heilige Geist ist mit mir, bei mir, in mir. Ich bin nie allein – er ist immer da.

Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass ich nicht größer bin als du. Wenn du so viel gelitten hast aus Liebe zu mir, werde auch ich die mir gegebene Sendung nicht ohne Leiden, ohne Schmerz und ohne Opfer erfüllen können. Doch ich brauche keine Angst zu haben, ich habe keine Furcht, denn du bist bei mir. Du gibst mir die Stärke, all das hinzunehmen, was mich auf meinem Weg erwartet. Und nicht nur das, du gibst mir sogar noch tiefen Frieden und Freude in deiner Liebe und Güte. Ich weiß, die Ernte wird groß sein, und eines Tages werde ich all die Opfer verstehen und ihren Sinn und Wert erkennen. Hilf mir bitte auf diesem Weg, und lass mich deine Nähe jeden Tag aufs Neue erfahren. Danke, mein bester Freund.

Vorsatz: Heute will ich ein Opfer, das ich nicht ausgesucht habe, in Freude annehmen und Jesus darbringen.

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