Tägliche Meditationen
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Dienstag,
24. Mai 2022

Ewige Gegenwart

Dienstag der sechsten Woche der Osterzeit
Tag des Gebets für die Kirche in China

Br. Mario Ciastoń LC

Joh 16,5-11
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist Sünde: dass sie nicht an mich glauben; Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.

Einführendes Gebet: Herr, jetzt will ich mir Zeit nehmen, um dir meine Liebe zu zeigen. Bis Pfingsten will ich noch einmal mehr auf eine besondere Weise mit dir sein und auf dein Wort hören. Lass mich offen sein und mein Herz aufmerksam machen, um deine Stimme zu hören.

Bitte: Lass mich in Zeiten der Trauer mein Herz für den Beistand der Freude und des Trostes öffnen.

1. Ein Herz voll Trauer. Die Jünger sind von Trauer erfüllt. Drei lange Jahre wanderten sie an der Seite Jesu umher, besuchten viele Menschen, halfen, heilten und brachten Trost. Aber vor allem ist Jesus ihr bester Freund geworden; und jetzt verlässt er sie. Wie oft habe ich solche Momente in meinem Leben, in denen jemand, der mir sehr nahesteht, mich verlässt oder eine wichtige Etappe in meinem Leben aufhört und ich das Gefühl habe, ich verliere Wichtiges. Rede mit Jesus über diese konkreten Momente in deinem Leben.

2. Gott will immer das Beste. Doch Jesus sagt: Es ist gut für euch, dass ich gehe. Wie kann Jesus so etwas sagen? Ist seine Gegenwart nicht das Wichtigste, was wir besitzen können? Die Jünger durften sie sogar für drei lange Jahre physisch erfahren, etwas, was wir uns nur schwer vorstellen können. Doch Jesus geht, weil seine Mission hier erfüllt ist und er seinen Geist senden wird, damit sich die Verkündigung seiner Liebe und das Zeugnis für sie bis zur Fülle entwickeln kann, in noch höherem Maße als es vorher mithilfe seines körperlich begrenzten Einsatzes der Fall war. Er möchte das Beste. Genauso in meinem Leben, in meinen schweren Momenten, wenn ich mich verlassen fühle – oder so, als ob ich etwas Großes verliere. Wenn ich diese Momente des menschlichen Verlustes mit Jesus lebe, wird es immer zu etwas Besserem führen. Ich muss nur vertrauen.

3. Er wird immer an meiner Seite sein. Ich kann ihm vertrauen, weil er mir versprochen hat, dass er immer an meiner Seite ist. Nicht mehr körperlich wie mit den Aposteln, aber durch seinen Geist, den er mir schickt. Er kommt, um die Welt zu überführen: Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. Aber nicht, um mich zu beschuldigen – das macht nur der Feind Gottes, derjenige, der uns vor Gott anklagt. Vielmehr kommt er, damit ich mich ganz Gott hingeben kann, um frei von der Sünde zu werden, um jedes Mal mehr in der Gerechtigkeit Gottes zu leben und nicht mehr in meiner Selbstgerechtigkeit. Auch um in seine Barmherzigkeit gekleidet zum Gericht Gottes zu treten und nicht mit meinem Gewand der Sünde. Um in der Freiheit der Kinder Gottes zu leben und nicht mehr in der vermeintlichen äußeren Freiheit der Welt. Er wird mich nie verlassen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist immer bei mir, egal, was ich fühle oder was ich tue, – du verlässt mich nicht und deine Hand ist immer in meiner Richtung ausgestreckt. Lass mich nie an deiner Liebe und Nähe zweifeln, sondern auf dich vertrauen und deine Nähe suchen, besonders wenn ich mich alleine fühle oder durch schwere Zeiten gehe.

Vorsatz: Heute will ich während des Tages einen Akt des Glaubens an Gottes Gegenwart setzen und ihm meinen Tag von Herzen anvertrauen – mit allem, was ich erlebe.

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