Tägliche Meditationen
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Sonntag,
10. Juni 2007

Eine unerwartete Mahlzeit

Zehnter Sonntag im Jahreskreis

Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg

Lk 9,11b-17
Jesus redete zu der Menge vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen. Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen. Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlassten, dass sich alle setzten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, heute möchte ich meinen Glauben an deine wahre Gegenwart in der heiligen Eucharistie erneuern. Ich glaube, dass du bei jeder Messe vom Himmel in die Hostie herabkommst und im Tabernakel anwesend bleibst. Du bist die Quelle all meiner Hoffnung. Hilf mir, in der Liebe zur dir zu wachsen und eine immer größere Verehrung für die heilige Eucharistie zu empfinden.

Bitte:  Herr, schenke mir die Gnade, deine Gegenwart in der Eucharistie tiefer wahrzunehmen und zu schätzen.

1. Eine Person, keine Volksmenge. Stellen Sie sich vor, wie Jesus am See von Galiläa zu einer Volksmenge spricht. Der See ist tief blau und umgeben von Hügeln, die mit grünem Gras bewachsen sind. Und unser Herr trägt eine besondere weiße Tunika. Vielleicht kann ich mir jetzt vorstellen, dass ich dort bin und seinen Worten lausche. Mit einem schnellen Blick auf sein Herz kann ich seine Liebe sehen, die er für jeden in dieser Menge empfindet. Diese Liebe zu uns ist so groß, dass es Jesus nicht völlig zufrieden stellt, wenn er nur zu uns spricht oder uns heilt. Er möchte seine tiefe und persönliche Liebe dadurch gleichsam beweisen, dass er uns etwas zu essen gibt. Er möchte mich ernähren und sättigen.

2. Wirkliches Brot vom Himmel. Der Wunsch Christi, die Volksmenge am See zu ernähren wird zur vollständigen Realität im Letzten Abendmahl, als er dieses Fest begründete, das die Kirche heute feiert: Die Feier des Leibes und des Blutes Christi. In Nr. 1374 des Katechismus der Katholischen Kirche steht, „wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten” Die Liebe, die Christus für mich hat, ist so groß, dass er mich nicht mehr nur durch fünf Brote und zwei Fische ernähren will, sondern durch seinen eigenen Leib und sein Blut.

3. Die Nahrung eines Heiligen Haben Sie irgendwann einmal einen Tag erlebt, wo Sie nichts zu essen hatten, oder wo Sie vielleicht einfach das Frühstück verpasst haben? Dann werden Sie sich am Ende eines solchen Tages ziemlich schwach gefühlt haben. In der Nummer 1294 des Katholischen Katechismus steht, „So wie die leibliche Nahrung verlorene Stärke zurückbringt, so stärkt die Eucharistie unsere Liebe.” Die Eucharistie ernährt unsere Seele und gibt uns Kraft, in der Liebe zu leben und heilig zu werden. Mit Christus als Nahrung in der Eucharistie kann uns nichts stoppen in unserem Kampf, ein Heiliger zu werden.

Gespräch mit Christus:  Ich liebe dich, Herr, für deine Eucharistie, diesem großen Geschenk deiner selbst, denn als du nichts anderes zu geben hattest, gabst du uns deinen Leib. So liebtest du uns bis zum Ende in einer so überwältigenden Art von Liebe, dass unsere Herzen in dieser Liebe erzittern mit Liebe, Dankbarkeit und Respekt.

Vorsatz:   Wenn ich heute die heilige Kommunion empfange, will ich alle Zerstreuungen und Ablenkungen vermeiden und genau der Botschaft zuhören, die Jesus mir erzählen will. Und dann werde ich diese Botschaft heute jemandem mitteilen.

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