Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
9. Februar 2017

So beten, dass man am Herzen Jesu rüttelt

Donnerstag der fünften Woche im Jahreskreis
Hl. Apollonia, Märtyrerin
Hl. Anna Katharina Emmerick, Mystikerin

Ilka Haiberger

Mk 7,24-30
In jener Zeit brach Jesus auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Ja, du hast Recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte.

Einführendes Gebet: Jesus, durch dieses Gebet möchte ich dich näher kennen lernen und lernen, wie ich zu dir beten kann. Du bist für mich da und schaust mich in meiner Kleinheit an.

Bitte: Durchströme mein Herz, öffne meine Augen und Ohren, dass ich dir wirklich zuhöre und dich lieben lerne!

1. Jesus zog sich zurück. Jesus hatte zuvor Leute belehrt, er hatte sich mit Pharisäern und Schriftgelehrten auseinandergesetzt. Jetzt ging er an einen anderen Ort und wollte verborgen bleiben. Wollte er sich ausruhen? Suchte er die Stille?

2. Die Not der fremden Frau. Die Syrophönizierin hörte von Jesus. Sie gehörte nicht zum jüdischen Volk, zu den Auserwählten. Sie war eine Fremde. Aber sie eilte zu Jesus und ehrte ihn, indem sie ihm zu Füßen fiel. Einmal in seiner Gegenwart bringt sie ihre Bitte vor, die von Jesus zunächst abgelehnt wird. Er vertröstet sie auf später. Zuerst seien die Kinder an der Reihe. Diese Reaktion Jesu überrascht mich. Warum will Jesus ihr nicht sofort helfen? Steht er mir heute auch so gegenüber? Oder sehnt er sich danach, meine Bitten zu erfüllen? Bei den Erscheinungen der hl. Faustina sagte Jesus unter anderem, er sei sehr betrübt, weil er um so wenig gebeten wird! Bitte ich Jesus um die wichtigen Belange in meinem Leben? Bitte ich auch stellvertretend für andere? Bitte ich auch um Kleinigkeiten? Gerade durch Gebetserhörungen kann ich immer wieder erstaunliche Erweise seiner Liebe erfahren!

3. Ihr Wille, ihre Demut, ihr Glaube. Die fremde Frau aus dem heutigen Evangelium lässt sich nicht so schnell vertrösten. Sie liebt ihre Tochter. Deshalb ist ihre Verzweiflung groß und ihr Wille stark. Noch größer ist ihre Demut. Mutig diskutiert sie mit Jesus, nimmt die Zurechtweisung in gutem Geist an und fleht um seine Hilfe. So bekommt sie schließlich, was sie will. Ihr Glaube an Jesus, ihre Demut und ihr starker Wille haben geholfen. Bin ich Jesus gegenüber auch so demütig, und doch zugleich mutig und aufdringlich wie diese fremde Frau?

Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, du bist unser Herr und Gott. Ich vertraue auf deine Stärke und Hilfe. Ich weiß, dass du alles kannst. Ich will mir von dir helfen lassen. Nichts soll mich bremsen, dir meine Anliegen vorzutragen und um deine Hilfe zu flehen! Gib mir tiefe Demut, einen unerschütterlichen Glauben und den festen Willen, meine Anliegen vor dich zu bringen.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich damit beginnen, ein wichtiges Anliegen einer Person meiner Familie demütig vor Jesus hinzutragen und ihn geduldig darum zu bitten, es zu erfüllen.

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