Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
28. März 2007

Freiheit in der Wahrheit Christi

Mittwoch der fünften Woche der Fastenzeit

P. James Larson LC

Joh 8,31-42
Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.

Einführendes Gebet:   Himmlischer Vater, in deiner Barmherzigkeit gewähre uns die Gnade, im Gebet dir näher zu kommen. Führe uns auf den Weg wahrer Buße und hilf uns, umzukehren. Erleuchte unseren Geist und erfülle unsere Herzen mit deiner Liebe, so dass wir dir an diesem Tag vertrauensvoll dienen können.

Bitte:  Gewähre mir die Gnade, Herr, in deinem Wort zu bleiben und frei zu werden durch deine Wahrheit.

1. Wenn ihr in meinem Wort bleibt. Glaube ist solange nicht wirklich vorhanden, bis er unser Verhalten und vor allem unsere konkreten Entscheidungen berührt. Im Wort Christi zu „bleiben” bedeutet, unser Leben an sein Leben und an seine Tugenden, vor allem an die Tugend der Nächstenliebe, die das wahre Wesen der christlichen Lehre und Moral ist, anzupassen. In seinem Wort zu „bleiben” heißt, seine Worte in die Tat umzusetzen. An einer anderen Evangeliumsstelle wird uns gesagt, dass nicht diejenigen ins Himmelreich kommen, die „Herr, Herr…” rufen, sondern nur diejenigen, die in ihrem Leben tatsächlich den Willen des Vaters tun. „In seinem Wort bleiben” ist der Weg zur Heiligkeit ‐ es ist auch die Quelle für das tägliche Ausharren im Glauben. Sein Wort in die Tat umzusetzen bedeutet, immer wieder aufzustehen, den Staub abzuklopfen und immer wieder neu zu beginnen, wenn wir schwanken oder auch fallen. Wie gut „bleibe” ich im Wort Christi? Könnte ein unvoreingenommener Außenstehender an meinem Verhalten und meinen Taten erkennen, dass ich Christus nachfolge?

2. Ihr seid wirklich meine Jünger. Christus scheint anzudeuten, dass es wahre und falsche Jünger gibt. Es gibt nur eine Möglichkeit, den Unterschied zwischen diesen beiden zu erkennen: nämlich, ob jemand sein Wort nicht nur als eine Idealvorstellung, sondern tatsächlich als eine Lebensregel bereitwillig annimmt. Heutzutage möchte uns eine Fülle von Stimmen, sogar innerhalb der christlichen Gemeinschaft, dazu bringen, dass wir nur noch einem „beruhigendem” Christentum folgen -, einer Form des Christentums, in der man angeblich an Christus glauben kann, auch wenn man Verhaltensweisen oder Gesinnungen übernimmt, die dem „Weg” seiner Nachfolge, wie ihn die Kirche verbindlich lehrt, vollkommen widerspricht. Die Versuchung, Glaube und seine Anwendung von einander zu trennen, ist uns niemals fern. Wie sehr haben diese irrigen Stimmen mein eigenes Verständnis von dem beeinflusst, was es heißt, Christus als Oberhaupt seiner Kirche nachzufolgen?

3. Die Wahrheit wird euch befreien. Die Freiheit, die Christus denen verspricht, die in seinem Wort bleiben, ist viel tiefer als die Freiheit, die die Welt anbietet. Die Freiheit Christi ist nicht einfach eine politische Freiheit. Es ist auch nicht die Fähigkeit zu wählen, was ich möchte, wann ich möchte und wie ich möchte. Die Freiheit der Jünger Christi ist eine geistige, moralische und innere Freiheit; es ist die Freiheit, nach der sich jede Person tief im Innersten des Herzens sehnt. Und nur Christus schenkt diese Art der Freiheit.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir für die Freiheit, die du mir gegeben hast! Du hast mich so geschaffen, und ich möchte wahrhaft frei sein. Zeige mir, wie ich wirklich frei sein kann. Ich will beweisen, dass ich wirklich frei bin, indem ich das Höchste tue, wozu diese Freiheit mich befähigt: Herr, da ich frei bin, schenke ich dir meine Freiheit und meinen Willen, so dass dein Wille geschehen möge.

Vorsatz:   Ich will meine Freiheit so verantwortlich ausüben, wie Christus es will.

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