Freitag,
28. März 2008
Menschenfischer fischen.
Freitag in der Osteroktav
P. Jeffrey Jambon LC
Joh 21, 1-14
Jesus offenbarte sich den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias und er offenbarte sich in
folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne
des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe
fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser
Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass
es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.
Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas fangen. Sie
warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den
Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das
Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie
waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen
hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus
sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz
an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das
Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist
du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den
Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten
auferstanden war.
Einführendes Gebet: Jesus, unser Herr, ich glaube an dich. Ich vertraue auf dich, weil du mich nicht meinen eigenen Kräften überlassen hast. Ich vertraue auf dich, weil ich weiß, dass du dich mir am Tag meiner Taufe in Freundschaft geschenkt hast. Herr, ich liebe dich über alles. Ich danke dir, weil du mich erschaffen und mich erlöst hast. Herr, ohne dich bin ich nichts.
Bitte: Herr, gib mir die Gnade, dir mutig zu folgen.
1. Ich gehe fischen. Im gestrigen Evangelium sah Petrus, wie der auferstandene Jesus ein Stück gebratenen Fisch aß, und glaubte. Dennoch war Petrus innerlich aufgewühlt. Um sich abzulenken, beschäftigt er sich mit der Arbeit des Fischens, die er vor seiner Zeit als Apostel ausgeübt hatte. Die Jünger, die mit Petrus zusammen waren, befanden sich in einer ähnlichen Verfassung. Sie hatten den auferstandenen Herrn gesehen! Es ist schwer zu verstehen, warum alle unbedingt fischen gehen wollten und sich nicht weiter über Christus Gedanken machten. Manchmal sind auch wir ganz mit „unseren” Aktivitäten beschäftigt und vergessen Christus. Versuchen wir, unsere Beziehung mit ihm zu vertiefen und laden wir ihn ein, uns bei allem, was wir am Tag tun, zu begleiten. Auf diese Weise wird alles, was wir tun, zu Gebet.
2. Es ist der Herr! Jesus vergaß seine Apostel nicht, obwohl sie ihn für ein paar Stunden mehr oder weniger vergessen hatten. Sie hätten bei Maria oder den anderen Jüngern bleiben können und im oberen Raum beten und über die wundersamen Dinge, die sie in den letzten paar Tagen gesehen hatten, nachdenken können. Tatsache ist aber, dass sie fischen gingen. Dann zeigte der Herr ihnen wiederum, wie sehr er sie liebte. Sie gingen fischen, und der Herr tat es ihnen gleich! Die Apostel durften wiederum erleben, dass sie nur wegen ihm so einen erfolgreichen Fang gemacht hatten.
3. Als sie an Land kamen... Als sie merkten, dass Christus da war, ließen sie sofort von ihrem Zeitvertreib ab. Erholung ist eine gute und gesunde Sache, aber Jesus beendete das Fischen auf ganz liebevolle Weise und versammelte sie um sich; diese ersten Wochen nach der Auferstehung waren entscheidend für die entstehende Kirche. Christus brachte sie an Land, um ihnen weiterhin seine taktvolle Liebe zu zeigen, um ihre gebrochenen Herzen zu heilen, und um sie für Pfingsten und ihre Sendung, wahre Menschenfischer zu werden, vorzubereiten!
Gespräch mit Christus: Herr, es gibt Zeit für alles. Hilf mir, niemals aufzuhören, dich zu lieben und dir zu dienen! Ich mag mit weltlichen Dingen beschäftigt sein, aber lass mich sie in dir und für dich leben. Jesus, hilf mir, dich in meinem Gebet zu entdecken. Hilf mir, deine Eingebungen zu befolgen und meine Pflichten über meine Freizeit zu stellen.
Vorsatz: Heute Abend werde ich meine Abendgebete für andere Seelen aufopfern, weil auch ich ein Menschenfischer sein soll.