Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
2. August 2023

Alles auf Gott!

Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Eusebius, Bischof

Felix Honekamp

Mt 13,44-46
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.

Einführendes Gebet: Herr, du zeigst mir in deinen einfachen Worten den Wert des Himmels auf. Oft bin ich davon abgelenkt, und meine Anstrengungen gehen in eine ganz andere Richtung. Umso wichtiger, dass du mich auf deinen Weg führst. Danke, dass du alles daransetzt, mich im Himmelreich bei dir zu haben.

Bitte: Mein Herr und mein Gott, zeige mir, wie ich dir dienen kann, wie ich dir meine Liebe zeigen kann, wie ich lernen kann, dich mehr zu lieben.

1. Alles! Nachdem Jesus im Evangelium gestern die Hölle angedeutet hat, zeigt er uns heute den Wert des Himmelreichs. Dabei beschreibt er den Himmel nicht, sondern macht deutlich, was es mir wert sein sollte, dorthin zu gelangen. Der Mann, der den Schatz im Acker entdeckt genauso wie der Kaufmann mit der Perle, gibt alles, was er besitzt, dafür her. Auf das Heute übertragen: Er macht nicht sein Portemonnaie auf, er verkauft nicht ein paar Wertpapiere aus seinem Depot, er plündert nicht einfach sein Sparbuch: Er verkauft ALLES und kauft dafür den Acker bzw. die Perle. Anschließend hat er nichts mehr außer den Schatz oder eben die wertvolle Perle. Mache ich mir bewusst, was mir das Himmelreich wert ist? Wie viel bin ich bereit, zu geben?

2. Die Götzenfabrik. Umgekehrt stelle ich mir die Frage, für was ich denn bereit bin, viel oder alles zu geben? Der Reformator Johannes Calvin (den ich ansonsten ungern zitieren würde) macht deutlich: "Das menschliche Herz ist eine Götzenfabrik" – ich bin bereit, mich für alles Mögliche einzusetzen, mich anzustrengen, um es zu erreichen. Manches davon mag sogar gut sein: ein ausreichendes Auskommen anzustreben, um die Familie zu unterhalten; eine Altersvorsorge, um später nicht anderen auf der Tasche zu liegen – was soll daran falsch sein? Oder vielleicht geistlicher: apostolischen Eifer zu entwickeln, missionarische Veranstaltungen zu organisieren, das ist doch etwas Gutes. Die Frage ist: Führt es mich wirklich zu Gott, oder mache ich aus dem Guten einen Gott?

3. "Gotta serve somebody". Die Männer in dem Gleichnis setzen alles auf eine Karte. Und so bin auch ich aufgefordert, meine ganze Hoffnung auf Gott zu setzen. Er verlangt im Grunde nicht viel. Wenn mich nicht eine besondere Berufung betrifft, muss ich nicht in Armut mein Leben verbringen. Aber es muss mir immer klar bleiben, wer derjenige ist, dem ich im Letzten diene. Denn die Götzen in meinem Leben verlangen alles. Vielleicht habe ich auch abseits von Gott ab und zu das Gefühl von Frieden und Glück. Aber es nutzt sich ab, und dann verlangt der Götze – was auch immer es sein mag: Wohlstand, Macht, Ehre, Vergnügen, die Nation oder eine politische Partei, ein menschliches Idol? – weitere Opfer. Am Ende habe ich nicht die Wahl, ob ich jemandem oder etwas diene, sondern nur wem. Wie Bob Dylan nach seiner Bekehrung zum Christentum einmal textete: "It may be the devil or it may be the Lord, but you’re gonna have to serve somebody!"

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, ich danke dir, dass du mich immer wieder auf den richtigen Weg bringst. Du wirst nicht müde, mich von dem breiten Weg, der ins Verderben führt, zurückzuholen. Niemals gibst du mich auf. Ich kann dir dafür nur danken und dir meine menschliche Liebe anbieten: Nichts in meinem Leben soll wichtiger sein als du!

Vorsatz: Woran hängt mein Herz? An was (Materielles oder Geistliches) klammere ich mich, um es zu behalten? Ist Gott, ist Jesus wirklich das Größte in meinem Leben?

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