Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
3. August 2023

Keine Angst!

Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis

Felix Honekamp

Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt.

Einführendes Gebet: Herr, noch einmal zeigst du mir auf, wie wichtig die Liebe zu dir und zu meinem Nächsten ist. "Am Abend unseres Lebens werden wir nach unserer Liebe gerichtet werden." schreibt der heilige Johannes vom Kreuz. Aber zu meiner mangelnden Liebe, gibst du deine noch dazu. Du willst nicht, dass ich Angst habe, sondern dass ich, mit viel Vertrauen, dir folge. Das will ich tun.

Bitte: Mein Herr und mein Gott, gib mir einen klaren Blick auf mein Leben, auf meine Beziehung zu dir und zu meinem Nächsten. Wo fehlt es an Liebe? Zeige mir, wo du heute in meinem Leben am Werk bist, damit ich dir demütig und vertrauensvoll folgen kann.

1. Noch einmal: Die Alternative zum Himmel. Abschließend in dieser Passage des Evangeliums, wie Matthäus sie wiedergibt, spricht Jesus noch einmal über die Trennung der "Gerechten" und der "Bösen". Nachdem die Jünger eben noch gehört haben, wie wichtig uns das Himmelreich sein sollte, spricht er also noch einmal über die "Alternative". In diesem Abschnitt beschreibt Jesus tatsächlich auch nicht, was mit den Gerechten, sondern was mit den Bösen passiert. Wenn Jesus das so wichtig ist, ist es mir auch wichtig genug? Glaube ich, dass stimmt, was Jesus sagt, oder verdränge ich lieber diesen Teil des Evangeliums?

2. Freiwillig in die Hölle. Jesus beschreibt hier anscheinend einen Mechanismus: Das Ende der Welt kommt und die Bösen werden von den Engeln in den Ofen, die Hölle, geworfen. Der springende Punkt ist: Am Ende der Welt haben wir bereits entschieden, ob wir in das Himmelreich gelangen wollen oder nicht. Die Unterscheidung wird nicht durch die Engel durch eine Art Abwägung wie in einem weltlichen Gerichtsverfahren getroffen – die Unterscheidung habe ich zu dem Zeitpunkt bereits selbst getroffen. Im Katechismus heißt es dazu: "Niemand ist von Gott dazu vorherbestimmt, in die Hölle zu kommen; nur eine freiwillige Abkehr von Gott (eine Todsünde), in der man bis zum Ende verharrt, führt dazu."

3. Jesus an meiner Seite. Sollte mir also der Schrecken in die Glieder fahren und mich vor Angst lähmen? Nein, denn Jesus gibt mir ja alles in die Hand, dieses Schicksal zu vermeiden. Allein werde ich es nicht schaffen, den engen Weg ins Himmelreich zu finden; aber er hat sich für mich ans Kreuz schlagen lassen und schenkt mir alle Gnaden und Mittel, die ich brauche: Mit dem Neuen Testament, genauso wie mit der ganzen Bibel, bekomme ich ein Bild von der Liebe Gottes und den Irrwegen der Menschen. Jesus schenkt mir die Gnade des Gebets, die Gnade der Kirche, die Gnade der Sakramente, vor allem der Eucharistie und der Vergebung. Wenn ich mich bemühe, Gott und meinen Nächsten zu lieben, und auch wenn ich dabei immer wieder scheitere, muss mich die Hölle nicht schrecken. Dass ich den Himmel nicht automatisch erreiche, dessen sollte ich mir bewusst sein. Aber Angst muss ich mit Jesus an meiner Seite auch nicht haben: "Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht."

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, deine Worte können mich erschrecken. Gerade wenn ich mir einer Sünde bewusst bin, können mich die Sätze dieses Evangelientexts in Angst und Schrecken versetzen. Aber du willst nicht meine Angst, du bittest um meine Liebe, um mein Ja zu dir. Das will ich dir geben und ich bereue jedes Nein, mit dem ich mich von dir entfernt habe. Herr Jesus, sprich du selbst immer wieder dieses Ja in mir!

Vorsatz: Ich spreche ein Reuegebet für meine Sünden: Mein Gott, aus ganzem Herzen bereue ich alle meine Sünden, nicht nur wegen der gerechten Strafen, die ich dafür verdient habe, sondern vor allem, weil ich dich beleidigt habe, das höchste Gut, das würdig ist, über alles geliebt zu werden. Darum nehme ich mir fest vor, mit Hilfe deiner Gnade nicht mehr zu sündigen und die Gelegenheiten zur Sünde zu meiden. Amen.

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