Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
26. September 2019

Anhängerschaft, nicht Getriebensein

Donnerstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Kosmas und Damian, Märtyrer

Sarah Briemle, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 9,7-9
In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden. Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir, weil ich glaube, dass du hier und überall zugegen bist. Ich glaube, dass dieser Moment der Stille mit dir der entscheidende Moment meines Tages ist.

Bitte: Jesus, weite meinen Verstand, um die Wahrheit zu erkennen. Öffne mein Herz, um deine Schönheit sehen zu können. Bewege meinen Willen, damit ich mich dafür entscheiden kann, Güte und Einheit zu stiften.

1. Was wir von anderen hören. Wie viele Informationen überfluten uns jeden Tag. Wir hören so vieles und der Großteil davon geht an uns vorüber, ohne unser Leben zu verändern. Wir hören von Tragödien, Erfolgen und Misserfolgen, von Studien und Erkenntnissen, von Katastrophen und Oberflächlichkeiten. Und dann gibt es noch Jesus und seine Kirche. Auch hier hören und sehen wir so einiges. Doch was geschieht mit mir, wenn ich all diese Dinge höre? Was wird in mir in Bewegung gesetzt? Was geschieht in mir, wenn ich von Schmerzhaftem und Kaputtem in dieser Welt höre? Was geschieht in mir, wenn ich davon höre, dass die Kirche ihren Auftrag bei der Verkündigung der Liebe und der Heilsbotschaft allzu oft nicht ihrer Berufung entsprechend erfüllt? Was geschieht in mir, wenn ich davon höre, wie Jesus im Leben so vieler Menschen sichtbar gewirkt hat? Was geschieht in mir, wenn ich von inspirierenden Menschen höre, die für das Gute kämpfen? Was geschieht in mir, wenn ich davon höre, dass jemand Gott tiefer begegnet ist und darin Freude und Freiheit erfahren hat? Lasse ich zu, dass etwas in mir geschieht? Auch wenn es nur eine einfache Suche nach mehr ist.

2. Anhängerschaft. Gerade weil so vieles um mich herum geschieht, liegt es in meiner Freiheit zu wählen, wem ich nachfolge, d.h. wem ich erlaube, mich in meinem Leben in eine bestimmte Richtung zu lenken. Wo suche ich meine Antworten? Von wem möchte ich noch mehr beeinflusst werden? Wem folge ich und wie tief und ernsthaft folge ich dieser Person in meinem Leben nach? Die Entscheidung darüber, ob wir in unserem Leben einfach nur getrieben oder Jünger sind, liegt in unserer Hand. Und wer sich für Nachfolge und Jüngerschaft entscheidet, kann nicht zweigleisig fahren. Wir können nur einem folgen: entweder Gott oder der Welt. Wie viele Menschen sahen, was Jesus getan hat, und doch entschieden sie sich nicht für eine Nachfolge. Sie hatten ihre Meinung über Jesus, erlaubten ihm aber nicht, ihr Leben zu verändern. Wie sieht es bei mir aus? Hat Gott etwas mit meinem Leben zu tun oder habe ich meine Meinung über ihn?

3. Meine Quellen. Auf dem Weg des Glaubens erscheinen immer wieder Fragen. Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen oder mit denen wir hadern. Glaubensfragen oder sogar Glaubenskrisen sind Teil dieses Weges. Doch genau diese Fragen bringen wir so oft nicht vor Gott! Wir verbergen, was wirklich in uns vorgeht, weil wir irgendwie meinen, Gott käme nicht damit zurecht, wenn wir ehrlich zu ihm sind. Auch wenn Herodes kein Glaubensvorbild für uns ist, können wir von ihm lernen, direkt bei Jesus nach Antwort auf unsere Fragen über ihn zu suchen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir folgen. Ich will zulassen, dass du heute meine Leben konkret beeinflusst. Ich will bei dir Antworten auf meine tiefsten Fragen suchen und finden.

Vorsatz: Ich will heute eine konkrete Glaubensfrage, die ich habe, direkt mit Gott besprechen und bereit sein, ihm zuzuhören.

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