Tägliche Meditationen
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Sonntag,
25. April 2021

Dein Hirte

Vierter Sonntag der Osterzeit
Hl. Markus, Evangelist
Weltgebetstag um geistliche Berufungen

Br. Raphael Meyer LC

Joh 10,11–18
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir für deine große Liebe zu mir. Du hast dein Leben für mich hingegeben, weil ich dein geliebtes Kind bin. Hilf mir, an deine Liebe zu mir zu glauben.

Bitte: Herr Jesus, gib mir Mut, damit auch ich mein Leben für meinen Nächsten geben kann.

1. Jesu Liebe zu uns. Jesus ist der gute Hirt. Er gibt sein Leben für die Schafe. Im ersten Moment mag das vielleicht wie Poesie, wie eine Übertreibung klingen. Welcher Hirt würde schon, wenn es darauf ankommt, sein Leben für ein Schaf geben? Für uns hört sich das verrückt an, doch genauso verrückt ist die Liebe Jesu zu uns. Seine Liebe ist so groß, dass er keine Sekunde gezögert hat und auch zögern würde, sein Leben für DICH zu geben.

2. Er kennt mich. Jesus sagt: "Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich." Was bedeutet es wirklich, Jesus zu kennen und was bedeutet es, dass er uns kennt? Dass er uns kennt, durch und durch, bedeutet, dass er ganz genau weiß, wer wir sind. Hier zählt nicht, was wir über uns denken, sondern was er über uns denkt. Er sieht all das Gute und all das Schlechte. Und obwohl wir schwach sind, gibt er für uns sein Leben. Was sagt das aus über unseren Wert und darüber, wie er auf uns schaut?

3. Niemand entreißt mir mein Leben. Jesus gibt sein Leben freiwillig hin. Er sagt, dass es ihm niemand entreißt, sondern dass er es hingibt. Hier sehen wir die Initiative Gottes. Er wartet nicht, sondern springt für uns in die Bresche. Wenn wir am Abgrund des Todes stehen, den Wölfen ausgesetzt sind, ist er es, der uns rettet, bevor es uns trifft. Christus wählt für sich den Tod, für uns das Leben. Sollten wir nicht auch seinem Beispiel folgen? Obwohl er unser Leben rettet, müssen auch wir unseren Teil tun und innerlich sterben. Wie oft kämpfen wir dagegen, diesen inneren Tod zu sterben, den Tod des Ichs. Wir sträuben uns, Gottes Willen zu tun, halten an unserem Egoismus fest und klammern uns an unser Leben, anstatt es wie Jesus in die Hände des Vaters zu legen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist eins mit dem Vater. Ich danke dir, dass du mich vor dem Tod bewahrt hast und dein Leben für mich hingegeben hast. Du zögerst nie und springst für mich in die Bresche. Lass mich immer vor Augen haben, dass du mein Retter bist.

Vorsatz: Heute will ich Jesus preisen, wenn ich in einer unangenehmen Situation bin.

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