Tägliche Meditationen
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Samstag,
29. April 2017

Gütig und demütig wie Jesus

Fest
Hl. Katharina von Siena OSD, Ordensfrau, Kirchenlehrerin und Schutzpatronin Europas
Hl. Roswitha, Äbtissin
Hl. Theoger OSB, Bischof

P. Bertalan Egervári LC

Mt 11,25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle mein Herz mit deinem Licht und deiner Gnade. Hilf mir, dich mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all meiner Kraft zu suchen und zu lieben.

Bitte: Bilde mein Herz nach deinem Herzen!

1. Menschliche Weisheit. Menschliche Weisheit und Klugheit kommen oft zu ganz anderen Schlüssen als die Weisheit Gottes. Menschliche Weisheit war es zum Beispiel, im Tod Jesu den besten Ausweg zur Wahrung des jüdischen Glaubens zu sehen. Und wie sehr hatte sich der Hohe Rat damit getäuscht! Allerdings kann es auch eine große Hilfe für unseren Glauben sein, wenn wir uns redlich darum bemühen, die Dinge Gottes mithilfe unserer Vernunft besser zu verstehen. Beachten wir eben nur Folgendes: Wenn Gott sich seinen Kindern offenbart, geht es letztlich weniger um ein intellektuelles als um ein intuitiv kindliches Verstehen.

2. Ruhe. Wie schön ist es, frei von Sorgen und Problemen zu sein. Wer träumt nicht davon, in Ruhe und Frieden seinen Angelegenheiten nachgehen zu können? Normalerweise sieht die Realität leider anders aus und wir haben eine Menge Probleme, die uns beschäftigen, Sorgen, die an uns zehren, Schmerz und Leid, die zu einer großen Last werden. Tragen wir diese Dinge vor Jesus hin! Er möchte uns Ruhe schenken, Seelenfrieden verschaffen. Zwar lösen sich unsere Probleme durch den Austausch mit Jesus in der Regel nicht automatisch in Luft auf, aber wir sind nicht mehr allein, die Probleme werden relativiert und wir können sie manchmal auch als Gottes Willen erkennen und so leichter tragen.

3. Gütig und demütig. Jesus lädt uns ein, seine Güte und Demut nachzuahmen. Zu diesem Zweck ist er uns selbst vorangegangen und hat uns Beispiel gegeben: Er hat eine Güte ausgestrahlt, die alle Menschen wahrnehmen konnten. Er war so demütig, dass er sich nie in den Vordergrund drängte, dass er immer bereit war, den anderen zu dienen und den letzten Platz einzunehmen, dass er, ohne zu zögern, den Willen des Vaters erfüllte. Es schenkt tiefen Frieden, wenn man weiß, dass man immer auf die Hilfe Gottes vertrauen kann. So fällt der Druck von uns ab, immer Großes leisten zu müssen. Wie beruhigend, dass nicht wir die Welt retten müssen, sondern Gott. Er hat es getan und tut es weiterhin – wir dürfen mitmachen. So verschaffen uns seine Güte und Demut Ruhe und Frieden.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du bist gütig und von Herzen demütig. Du lädst uns ein, dich in deinen Tugenden nachzuahmen. Schenke auch uns ein gütiges und demütiges Herz, das fähig ist, so zu schlagen, wie dein Herz.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute einmal den letzten Platz einnehmen oder einen demütigen Dienst tun.

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