Tägliche Meditationen
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Montag,
3. Februar 2020

Entweder Christus oder die Sünde

Montag der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Blasius, Bischof, Märtyrer
Hl. Ansgar, Bischof, Glaubensbote

Br. Daniel Flores Mondragón LC

Mk 5,1-20
In jener Zeit kamen Jesus und seine Jünger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa. Als er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen, in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln. Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen. Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen. Als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht. Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist. Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele. Und er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen. Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in die Schweine hineinfahren! Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken. Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war. Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten sie sich. Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war. Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen. Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat. Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten.

Einführendes Gebet: Jesus, ich liebe dich, und ich möchte ein wenig Zeit mit dir verbringen. Dich zu treffen, verändert immer meinen Tag, mit dir zusammen zu sein, macht mich dir immer ähnlicher.

Bitte: Jesus, hilf mir, deine Barmherzigkeit zu erfahren und mich für das Wirken deiner Gnade in meinem Leben zu öffnen.

1. Die Sklaverei der Sünde. Wenn wir lesen, wie sich dieser Mann im Evangelium verhielt, als er besessen war, fühlen wir uns ein wenig traurig, ratlos und empört. Wie kann jemandem so etwas passieren? Wo bleibt seine Würde? Allerdings befinden wir uns oft in ähnlichen oder schlechteren Situationen als der seinen. Wenn jemand besessen ist, handelt er nicht aus freiem Willen, sondern gesteuert bzw. manipuliert. Wir hingegen, wenn wir die Sünde der Liebe zu Gott vorziehen, tun dies mit Wissen und Verstand. Paradoxerweise unterwerfen und versklaven wir uns dann freiwillig selbst, manchmal sogar in Dingen, in denen es kein Zurück mehr gibt.

2. Jesus, der uns entgegenkommt. Gottes Liebe hat keine Grenzen, sie kennt keine Barrieren. Jesus wartet nicht darauf, dass wir zu ihm gehen. Er kommt, um uns in jeder Situation zu begegnen, weil er will, dass wir befreit werden. Er will, dass wir in Fülle leben. Aber gerade in all seiner Liebe respektiert er immer unsere Freiheit und überlässt uns die Entscheidung, die Tür zu unserem wahren Leben zu öffnen oder nicht.

3. Christus nachfolgen. Wir sind nicht alle berufen, Christus auf die gleiche Weise nachzufolgen. Im Evangelium sehen wir, wie der Befreite Jesus bittet, mit ihm gehen zu dürfen. Jesus aber bittet ihn, in seinem Gebiet zu bleiben und unter den Seinen zu sein – als lebendiges Zeugnis dafür, was Gott tun kann, wenn wir es ihm erlauben. Als Menschen, für die das Evangelium von entscheidender Bedeutung im Leben ist, sind wir alle berufen, Zeugen der Barmherzigkeit und des Handelns Gottes an uns zu sein.

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, mich für deine Gnade zu öffnen. Du weißt noch besser als ich, wie sehr ich dich brauche. So oft habe ich mich selbst angekettet, während ich nach dem Glück suchte, das nur du mir geben kannst. Befreie mich und berühre mein Herz, damit mein Mund dein Lob singen kann.

Vorsatz: Heute werde ich mich bemühen, allen Eingebungen des Heiligen Geistes zu folgen, ohne mich zu widersetzen.

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