Tägliche Meditationen
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Sonntag,
2. Februar 2020

Gottes Wille: Quelle der Freude

Darstellung des Herrn
Mariä Lichtmess
Fest

Br. Daniel Flores Mondragón LC

Lk 2,22-32
Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Símeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

Einführendes Gebet: Wie muss sich Simeon gefreut haben, als ihm der Heilige Geist offenbarte, dass er vor seinem Tod den Erlöser sehen werde! Er muss von da ab jeden Tag erwartungsvoll in den Tempel gegangen sein. Wie erwartungsvoll gehe ich in mein Gebet? Freue ich mich darauf, meinem Erlöser darin zu begegnen, ihn auf meine Arme nehmen zu dürfen?

Bitte: Herr, gib mir ein Herz, das dich sucht und dich mit Leidenschaft liebt. Lass mich wissen, wie ich dich suchen und dich in jedem Moment und jeder Situation meines Lebens lieben kann.

1. Die wahre Freude. Obwohl Christus über dem Gesetz steht, sehen wir heute im Evangelium, dass Josef und Maria das Kind zur Erfüllung des Gesetzes in den Tempel bringen und dass Gott nur durch ihre Fügsamkeit das erfüllen kann, was er seinem Volk versprochen hat. So ist der "Wille Gottes" nicht etwa eine Laune dessen, der allmächtig ist, die wir alternativlos erfüllen müssen, sondern die Vorherbestimmung eines liebenden Vaters, der das Beste für uns sucht. Unsere Einstellung hierzu ist nicht gleichgültig, unser Glück und unsere Freude hängen letztlich davon ab.

2. Treu bleiben. Es ist leicht, das Glück für einen Moment einzufangen, aber es verlangt viel Ausdauer, die Frische der ersten Liebe zu bewahren und treu, gläubig und voller Hoffnung zu bleiben. Das Evangelium zeigt uns das Beispiel eines einfachen alten Mannes, der wusste, wie man jahrelang auf den Herrn wartet und ihm vertraut. Für denjenigen, der hoffnungsvoll auf ihn wartet, sind die täglichen Ereignisse kein Zufall mehr, sondern beginnen Zeichen der göttlichen Vorsehung zu sein, die alles zum Wohle derer gereichen lässt, die ihn lieben. Von Simeon können wir lernen, unseren Alltag im Licht des Glaubens und auf Gott ausgerichtet zu leben, in der Gewissheit, dass auch er uns nicht vergisst.

3. Volle Hingabe. Ein weiterer Aspekt, den wir in diesem Evangelium betrachten können, ist der der Hingabe in die Hände Gottes. Simeon, der die Erfüllung der Verheißung sieht, freut sich und preist den Herrn fast so, als ob er sagen würde: "Tu mit mir, was du willst, denn ich weiß, dass du treu bist." Diese Haltung kann nur aus einem Herzen stammen, das abwartet und vertraut. Wir sehen etwas Ähnliches in Maria, die dem Plan Gottes immer wieder ihre Zustimmung ("fiat") gibt. Mehr als ein konkreter Akt ist dies eine Haltung der Verfügbarkeit, die im täglichen Bestreben, alles so zu sehen, wie Gott es sehen würde, gepflegt werden kann.

Gespräch mit Christus: Vater, hilf mir zu lernen, mich immer und überall in deine Gegenwart zu stellen. Ich möchte, dass dein Wille zu einer Quelle der Freude und Sicherheit für mein Leben wird.

Vorsatz: Heute werde ich versuchen, Gottes Wirken in meinem täglichen Leben zu erkennen.

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