Tägliche Meditationen
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Sonntag,
1. Oktober 2006


Das Reich Gottes gemeinsam errichten

Sechsundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

P. David Daly LC

Mk 9,38-43,45,47-48
Da sagte Johannes zu ihm: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, ich glaube, dass du bei mir bist, wenn ich im Gebet deinen Namen anrufe. So bin ich zuversichtlich, dass du mich auch bei dieser Meditation führst. Stärke meinen Glauben.

Bitte: Herr, schenke mir die Bereitschaft, mit jedem zusammenzuarbeiten, um dein Reich zu verbreiten.

1. Einheit in Christus.  Der heilige Johannes beschwerte sich, dass andere in Christi Namen Dämonen austrieben, aber seine brennende Liebe zum Herrn bedurfte der Läuterung und des Ausgleichs. Jesus nutzte die Gelegenheit, dem heiligen Johannes zu helfen, in seiner apostolischen Arbeit eine hochherzige Haltung einzunehmen. Er forderte Johannes auf, mit anderen zusammenzuarbeiten und sich aus seinen territorialen Bindungen zu lösen. Wie oft ist das auch bei uns nötig? Sei es in unserer Pfarrgemeinde, in unserer Bewegung oder in unserer Gebetsgruppe: auch wir müssen uns öffnen und mit jedem arbeiten, der an Christus glaubt. Wir müssen nach Gemeinsamkeiten mit jedem suchen, der im Namen Christi auftritt. Wie Papst Benedikt XVI. zu den kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften sagte, die am Pfingstfest in Rom versammelt waren: „Die ganze Kirche ist – wie Papst Johannes Paul II. gern sagte – eine einzige große, vom Heiligen Geist beseelte Bewegung, ein Fluss, der durch die Geschichte strömt, um sie mit der Gnade Gottes zu durchdringen und sie fruchtbar zu machen an Leben, Güte, Schönheit, Gerechtigkeit und Frieden.“

2. Alle Menschen guten Willens.  Viele der päpstlichen Enzykliken sind an „Alle Menschen guten Willens“ gerichtet, womit jede Person gemeint ist, die in der Wahrheit lebt oder aufgeschlossen ist, in ihr zu leben. Jesus setzt seinen Maßstab für universales apostolisches Engagement. Nächstenliebe ist das Merkmal für einen Menschen guten Willens. Daher die Worte Christi: „Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört - amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.“ (Mt 10,42). Wir sollen gegenüber allen Männern und Frauen guten Willens aufgeschlossen sein. Wenn Menschen guten Willens Zeugen unserer Nächstenliebe sind, fühlen auch sie sich zur Kirche und zu Christus hingezogen. Unbegrenzte Nächstenliebe ist ein sicherer Weg, das Interesse der Menschen zu wecken, Christus und seine Liebe kennen zu lernen.

3. Die Bekehrung der Sünder.  Nach Gottes Plan ist niemand von der Erlösung ausgeschlossen, selbst diejenigen nicht, die in der Sünde leben. Das Mitleid Jesu warnt uns vor dem Übel der Sünde und der Existenz der Hölle. Sein Erbarmen und seine Liebe zu allen Menschen warnen seine Anhänger, dass die Sünde aus unserem Leben verbannt werden muss. „…wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; …“ Auch wir müssen Jesus in der umfassenden Liebe folgen und um alle Menschen besorgt sein.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du hast mich vor der Sünde gerettet. Du hast mich aus der Finsternis in dein großartiges Licht gerufen. Hilf mir, dem Beispiel deiner umfassenden Nächstenliebe zu folgen. Ich möchte andere so lieben, wie du mich geliebt hast!

Vorsatz:  Heute verpflichte ich mich zu einer liebenswürdigen Geste einem Menschen gegenüber, der nicht unbedingt zu meiner Welt gehört.

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