Tägliche Meditationen
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Montag,
2. Oktober 2006

Ich will der Beste sein

Montag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Fest der heiligen Schutzengel

P. David Daly LC

Mt 18,1-5,10
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus, gewähre mir wahre Demut. Wenn ich vor dich hintrete, um zu beten, erinnere mich bitte daran, dass ich ein Geschöpf bin und du mein Schöpfer bist. Mach’ mit mir, was du willst.

Bitte:  Herr, schenke mir echte Demut, damit ich deiner Einladung, wie ein Kind zu werden, nachkommen kann.

1. Der Beste sein.  Die Jünger stellten Jesus eine Frage, die bemerkenswert viele auch von uns in ähnlicher Form bewegt, „Wer ist der Größte?“ Wollte ich jemals der Größte sein? Als menschliches Wesen sehnen wir uns natürlich danach, unsere menschlichen Grenzen zu überwinden, um Größe zu gewinnen; der menschliche Geist ist für Vollkommenheit geschaffen. Da Christus der bedeutendste Mensch ist, der jemals lebte, ist seine Antwort auf diese Frage wichtig. Bin ich mit der Antwort zufrieden?

2. Wie ein Kind werden.  Jesus veranschaulicht seine Antwort, indem er ein kleines Kind herbeiruft. Das Kind mag sechs, sieben, acht oder neun Jahre alt gewesen sein. Stellen wir uns das Kind mit Christus vor. Um was geht es dabei, wenn wir wie dieses Kind werden, das uns zum Größten im Himmelreich machen wird? Um echte Demut. Jedes Kind weiß, dass es von seinen Eltern abhängig ist, und der erste Schritt zu unserer persönlichen Heiligkeit ist, demütig anzuerkennen, dass wir vollkommen von Gott abhängig sind. Ohne ihn würden wir nicht existieren. Das ist der erste und grundlegende Schritt zu wahrer Größe.

3. Die Engel.  Auch die Engel belehren uns, dass Demut der Schlüssel für unsere Größe ist. Auch sie mussten demütig sein. Als reine Geister fehlt den Engeln die Schwäche des Fleisches und somit waren sie als über den Menschen stehende Geschöpfe geschaffen worden. Deshalb müssen Engel schon sehr demütig sein, wenn sie uns dienen (wie es unsere Schutzengel machen). Einige Theologen sagen, dass ein Engel sich weigerte und sagte: „Ich werde nicht dienen“, als Gottvater seine Absicht verkündete, die Menschen durch Jesus, der von einer Frau geboren menschliche Natur angenommen hat, über die Engel zu erheben. Dieser Engel, Luzifer, ist zum Sinnbild für Stolz und Aufstand geworden. Wenn Christus nun demütig menschliche Natur annehmen kann und die Engel demütig den menschlichen Wesen dienen können, warum finden wir es so schwer, demütig und wie ein kleines Kind zu werden? Das ist die Herausforderung zu unserer Größe in Christus!

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich bitte dich um das Geschenk echter Demut. Hilf mir zu begreifen, dass ich ohne dich nichts zu tun vermag. Hilf mir zu erkennen, dass ich alles, was ich habe, von dir erhalten habe.

Vorsatz:  Herr, ich nehme mir vor, heute etwas wirklich Demütiges zu tun. Ich werde mich nicht verteidigen, wenn ich beschuldigt werde, etwas falsch gemacht zu haben.

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