Tägliche Meditationen
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Montag,
17. Oktober 2016

Reichtum im Himmel

Gedenktag
Hl. Ignatius von Antiochia, Bischof, Märtyrer
Hl. Anselm von Wien OFM

Felix Honekamp

Lk 12,13-21
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

Einführendes Gebet: Herr, ich weiß, dass du immer bei mir bist, vor allem im Gebet, wenn ich mich an dich wende, oder wenn ich versuche, dich besser zu verstehen. Ich glaube, dass du mein Leben mit Güte und Barmherzigkeit ansiehst, und manchmal mit Mitleid. Ich hoffe, dass ich jeden Tag lerne, mehr auf deine Stimme zu hören, um dir nachzufolgen. Ich liebe dich, lehre mich, dich zu lieben, wie du mich liebst.

Bitte: Vater im Himmel, du beschenkst mich mit so manchen Gaben. Bei vielen habe ich das Gefühl, sie verdient zu haben. Lass mich erkennen, dass ich ohne dich nichts tun kann, mit dir aber alles, was Du von mir verlangst.

1. Ein kluger Mann. Nach weltlichen Maßstäben handelt der reiche Mann genau richtig: Es geht ihm aufgrund einer ausgezeichneten Ernte sehr gut, sein neuer Reichtum war auch nicht ungerecht erworben sondern Frucht seiner Arbeit und seines Fleißes. Dass er nun für schlechte Zeiten vorsorgen möchte, ist ein Gebot der Vorsicht und der Klugheit. Hüten wir uns davor, den Bauern aufgrund des weiteren Verlaufs des Gleichnisses vorschnell zu verurteilen. Sein Beispiel ist keines, das zu Unvorsichtigkeit oder Sorglosigkeit einladen soll. Wir sollen die Zukunft im Auge haben.

2. Die Ewigkeit im Blick? Trotzdem nennt Gott diesen an und für sich klugen Mann einen Narren. Warum? Weil er sein Wohl nur in irdischen Dingen gesucht hat, sein Seelenheil dagegen hatte er über seinen Reichtum aus den Augen verloren. Und auch wenn er fleißig war, so war er doch nicht alleine der Urheber des reichen (Geld-) Segens, der über ihn gekommen war. Er hatte – im wahrsten Sinne – seine Rechnung ohne Gott gemacht, und so auf Sand gebaut. Bin ich da so anders? Sehe ich in Gott den Urheber meines Wohlergehens? Halte ich die Ewigkeit im Blick und nicht nur die nächsten paar Jahre auf dieser Welt?

3. Der Narr in Gottes Augen. Ist Reichtum nun also von übel? Das ist hier nicht gemeint, es geht nur darum, den Reichtum im rechten Licht zu sehen: Mit allem Geld der Welt kann man sein Leben nicht verlängern. Zudem bringt der Reichtum nicht wenige Menschen dazu, sich um dessen Erhalt (und Mehrung) mehr zu sorgen als um die Ewigkeit. Das ist es, was Gott den Bauern einen Narren nennen lässt. Würde Gott mich einen Narren nennen? Welche weltlichen Güter haben einen zu großen Einfluss in meinem Leben?

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, im heutigen Evangelium machst du es mir nicht leicht. Die Sorge um mein irdisches Wohlergehen und das der mir anvertrauten Menschen, ist notwendig. Und doch ist es nicht das Wesentliche. Lass mich niemals den Blick auf dich vergessen, den Blick auf die Ewigkeit und den Reichtum, den ich vor Gott erwerben möchte.

Möglicher Vorsatz: Ich werde im heutigen Abendgebet ehrlich mit mir sein und mir vor Augen halten, was ich heute für die Ewigkeit getan habe, womit ich mir tatsächlich einen Schatz im Himmel erworben haben könnte – und womit nicht.

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