Samstag,
1. März 2014
Kinder seines Reiches
Samstag der siebente Woche im Jahreskreis
Hl. Roger, Erzbischof
P. Edward Hopkins LC
Mk 10,13-16
Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen
die Leute schroff ab. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir
kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch:
Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in
seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deine Liebe und Sorge um mich und meine Familie. Ich glaube, dass du mich berufen hast, Andere zu führen und sie in ihrer Unschuld und Heiligkeit zu beschützen. Ich vertraue darauf, dass du mir zeigen wirst, wie ich dies besser tun kann. Ich liebe dich, Herr, für die Reinheit deiner Liebe, und ich möchte dich mit der Fülle und Unschuld meines Glaubens, den ich in der Taufe empfangen habe, lieben.
Bitte: Jesus, unser Herr, gib mir meine Unschuld wieder, damit ich mich dir besser nähern kann.
1. Zwei Visionen. Wieder scheinen die armen Jünger nichts zu verstehen, also spricht Jesus sie direkt an: „Hindert sie nicht!” Heute verstehen so viele von uns nichts, und durch unseren Mangel an Verständnis hindern wir Kinder daran zu Jesus zu kommen. Wir denken, dass es für sie so viele wichtige Aktivitäten gibt ‐ sie müssen mit anderen Kindern mithalten, sie müssen sich behaupten können, sie müssen tun, was sie wollen ‐ und die Welt stimmt herzlich zu. „Lasset die Kinder zu 'mir' kommen”, sagt die Welt mit der Stimme eines Wolfes im Schafspelz. Nur Jesus hat den Mut, darauf zu bestehen: „Bringt sie jetzt zu mir.” Warum ist es Jesus so wichtig, diese Kinder zu segnen, zu lehren und zu empfangen? Könnte es sein, dass sie im entscheidenden Alter sind, damit er ihnen die Freundschaft Gottes bringen kann und sie lehren kann, Gott allein zu lieben? Tue ich genug dafür, dass dies geschehen kann, oder behindern die Bräuche der Welt meine Bemühungen? Wem sollten meine Bemühungen gelten?
2. „Menschen wie ihnen”. Wir alle kämpfen jeden Tag dafür, „ins Reich Gottes zu kommen”. Als wir Kinder waren, wollten wir voller Ungeduld erwachsen und unabhängig werden. Aber dann, als Erwachsene, wünschen wir uns die Unschuld und das einfache Leben der Kinder, um Gott so viel besser lieben zu können. Was ist aus unserer Unschuld geworden? Wir kennen jetzt Gut und Böse, und das Böse lässt uns seine Gegenwart spüren, wie der Ring, den Frodo in „Der Herr der Ringe” trägt. Ist die Unschuld es wert bewahrt zu werden? Ist es möglich sie wiederzuerlangen? Unser Herr schlägt „Ja” für beide Fragen vor. Wenn ich für das Reich Gottes kämpfen will, sollte mein Kampf damit beginnen, die Unschuld, die einzige Tür zum Reich Gottes, zu verteidigen. Kämpfe ich zuhause, in den Medien, im Internet, in der Schule, in der Nachbarschaft, bei der Arbeit, dafür?
3. Das Reich Gottes annehmen. „Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein kleines Kind”, das betrifft mich jeden Tag meines Lebens. Es bedeutet, sich die Ursprungsgnade der Taufe zu vergegenwärtigen. Sie wird jedes Mal erneuert, wenn ich bete, wenn ich Gott mein Leben und meinen Tag anbiete, wenn ich im Gebet auf sein Wort, das zu mir spricht, höre. Auch jedes Mal dann, wenn ich Jesus mit Marias Augen betrachte, mit dem Rosenkranz in der Hand, und jedes Mal, wenn ich Gott für seine vielen Segnungen danke. Je mehr ich Christus in den Sakramenten der Eucharistie und der Versöhnung erfahre, umso machtvoller erneuert er die Gnade das Reich Gottes zu empfangen. Die einzige Bedingung ist, dass ich vertraue wie ein kleines Kind ‐ es ist dies der Akt des Glaubens, durch den ich in Kontakt mit dem König komme. Unschuld kann wiederhergestellt werden, aber nicht ohne einen kindlichen Glauben. Wie bewusst arbeite ich an diesem verjüngenden Glauben? Sehne ich mich danach, dass Jesus mich jeden Tag in seine Arme nimmt, mir seine Hände auflegt und mich segnet?
Gespräch mit Christus: Lieber Herr, erneuere meine Beziehung zu dir. Mache sie so einfach und ehrlich wie die eines Kindes. Erneuere meine Unschuld, während ich mich darum bemühe, dich ohne Stolz und Eitelkeit zu lieben. Vergrößere meinen Glauben, so absolut und rein wie damals als Kind, damit ich meine Taufe wirklich leben kann.
Vorsatz: Ich werde mich darum bemühen, praktischer für die Unschuld zu kämpfen: meine Internetnutzung oder meinen Fernsehkonsum zu kontrollieren, meine Kinder in ein Glaubens- oder Werteprogramm einzubinden, mit ihnen abends zu beten, meine Familie zur Beichte zu bringen, die „Theologie des Leibes” von Papst Johannes Paul II. zu studieren.