Tägliche Meditationen
X

Freitag,
28. Februar 2014

Ein Fleisch

Freitag der siebente Woche im Jahreskreis
Hl. Silvana, Märtyrerin

P. Edward Hopkins LC

Mk 10,1-12
Von dort brach Jesus auf und kam nach Judäa und in das Gebiet jenseits des Jordan. Wieder versammelten sich viele Leute bei ihm, und er lehrte sie, wie er es gewohnt war. Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und (die Frau) aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

Einführendes Gebet:  Jesus, unser Herr, ich glaube an deine unermessliche Liebe, die du uns im Geschenk der Eucharistie zeigst. Ich glaube, dass du mich rufst, dieses Geschenk durch meine Hingabe an dich zu empfangen. Ich vertraue darauf, dass du mir das Licht und die Sehnsucht gibst, mich für dich hinzugeben und meine Liebe zu dir und anderen zu reinigen. Ich liebe dich, Herr, durch dieses Gebet. Möge es die Liebe, die mein tägliches Leben widerspiegeln will, vergrößern.

Bitte: Herr, hilf mir die Bedeutung von „liebevoll im Fleisch” zu verstehen.

1.  Gelehrig oder „Unbelehrbar”. Jesus lehrte die Umstehenden, dass sie ihre Herzen offen und gelehrig halten sollten. Die Pharisäer kommen nicht als Schüler, sondern als „Besserwisser” dazu. Sie suchen stets nach Problemen und Schwierigkeiten in Jesu Lehre. Ihr Ziel besteht darin, ihn zu testen, herauszufinden, was falsch ist, oder ihm durch seine Worte eine Falle zu stellen. Seit er im Alter von zwölf Jahren im Tempel gelehrt hat bis in die Gegenwart, hat niemand wie er gesprochen ‐ mit Autorität und Wahrheit. Wie nähere ich mich der Lehre Jesus und der Kirche? Bin ich, mit Glauben, offen dafür zu lernen und mein Verhalten zu ändern, wenn nötig? Oder suche ich, mit verhärtetem Herzen, danach meine eigene Wahrheit zu bestätigen?

2. Hartherzigkeit. Scheiden oder nicht scheiden? Diese Frage ist nicht richtig! Die richtige Frage lautet: „Wie möchte Gott, dass wir lieben?” Der Unterschied liegt in der Beschaffenheit unseres Herzens. Derjenige, der offen ist und Gott liebt, möchte seinen Willen kennen. Derjenige, der engstirnig ist, ist für gewöhnlich ein Sklave der Sünde und hat keine Freiheit die Wahrheit zu suchen oder zu erkennen. Das einzige Ziel einer solchen Person ist es, zu rechtfertigen, was er oder sie will. Die Scheidung kann gerechtfertigt sein ‐ sie wurde von Moses gerechtfertigt. Warum? Aufgrund unserer Hartherzigkeit, unserer Unfähigkeit die Fülle wahrer Liebe zu leben. Jesus spricht die Wahrheit und gibt die Gnade sie zu leben. Erlaube ich ihm, mich herauszufordern jenseits des Minimums, jenseits der Grenzen des „Du sollst nicht” zu ersehnen, was er ersehnt? Was tue ich, um mich von der Sünde und den Fehlern zu befreien, die mich hindern, Gottes wahren Willen in meinem Leben zu erkennen?

3. Das Fleisch von Gottes Plan. Das Leben, das „Fleisch”, das Gott geschaffen hat, war heilig, ein Geschenk: ein Tempel Gottes, der für das ewige Leben bestimmt ist. Jesus ist Fleisch geworden und hinterließ uns in der Eucharistie immer wieder neu sein „Fleisch”, wenn wir das Gedächtnis an seinen Tod und seine Auferstehung feiern. In der Eucharistie können wir die Wahrheit „unseres” Fleisches finden, wenn wir dort die Berufung zur Liebe und zur Selbsthingabe mit Leib und Seele annehmen. Christus setzt sein „Fleisch” ein für das Leben der Anderen. Auch die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe erklärt der Begriff des „Fleisches”: Wir sind nicht länger zwei, sondern ein Fleisch, ein Leben, ein Interesse, eine Berufung. Genau wie Jesus, nachdem er uns die Eucharistie gegeben hat, nicht länger über „sein eigenes Leben” reden kann, so kann ein verheiratetes Paar nicht länger über „sich” reden, sondern nur über das Geschenk dessen, „was Gott zusammengefügt hat”. Wofür ist mein Fleisch da? Für das Leben Anderer?

Gespräch mit Christus: Lieber Herr, befreie mein Herz von jedem Hang zur Sünde und zum Eigennutz. Gib mir das Verlangen, deinen Willen zu kennen. Reinige meinen Respekt, meine Liebe und meine Hochschätzung der Heiligkeit meines Körpers und des Körpers der Anderen, der heiligen Einheit der Ehe, und des heiligen Geschenkes deines Fleisches in der Eucharistie.

Vorsatz:  Ich werde eine Stunde der Anbetung verbringen und mit Christus über die Gaben des Lebens, der Liebe, der Ehe und der Eucharistie nachdenken, die alle in „seinem Fleisch” klarer erkannt werden können.

Archiv

Tägliche Meditationen