Dienstag,
24. Januar 2012
Stärker als Blutsbande
Dienstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Franz von Sales, Ordensgründer
P. Ernest Daly LC
Mk 3,31-35
Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn
herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen
draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte
auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.
Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Einführendes Gebet: Heute, Herr, will ich dir als Freund und Bruder begegnen. Ich glaube, dass du mich treffen und umwandeln möchtest. Ich danke dir, dass du in meinem Herzen wirkst und mich berufen hast, dir immer ähnlicher zu werden. Ich vertraue darauf, dass du mich auf den Wegen des inneren Wachstums und der Fruchtbarkeit im Umgang mit anderen Menschen leiten wirst.
Bitte: Herr hilf mir, meinen Willen dem deinen anzupassen.
1. Vielleicht braucht er eine Pause. Jesus war sehr beschäftigt. Vielleicht war er müde. Vielleicht kam seine Mutter, um ihm etwas zu Essen oder ein Wort der Ermutigung zu bringen. Aber wir erleben im Tagesevangelium einen Christus, der schroff reagiert. Er hat sich selbst durch enge Verbindung mit dem Vater gestärkt. Sein Herz ist voller Liebe zu den Menschenseelen. Er findet Nahrung in der Erfüllung des Willens des Vaters. Sicher war seine Mutter von dem, was sie vorfand, ermutigt. Lasse ich den Willen Gottes meine Stärke sein? Bringt mich das Gebet zu dem Punkt, an dem die Nächstenliebe und die Verkündigung des Evangeliums der natürliche Weg meines Seins werden?
2. Nähe zur rechten Vernunft. Als Jesus lehrte und heilte, waren die Menschen natürlich von ihm gefesselt. Aber eine nur körperliche Nähe zu ihm zählte nicht. Das Herz musste geöffnet sein, um seine Botschaft zur Umkehr aufzunehmen. Ihm kam es darauf an, Menschen zu verändern, sie zu befähigen, als Söhne und Töchter Gottes zu leben. Wenn ich gewillt bin, seinen Anforderungen zu entsprechen und so wie er zu handeln, dann kann ich ihm nahe sein. Er wird mir ein inniges Verhältnis zu sich gewähren, wenn ich seinen Willen zu meinem mache.
3. Christus begleiten. Es gibt eine geheimnisvolle Wirklichkeit. Ich kann das Herz Christi „trösten”. Ich kann ihn auf seiner göttlichen Mission begleiten. Ich muss bereit sein, auf meinen Willen zu verzichten und ausschließlich den Willen des Vaters zu tun. Kann Christus auf mich zeigen und sagen: „Er ist mein Bruder. Sie ist meine Schwester”? Ich muss auf mein Leben schauen und erkennen, was mit seinem Willen nicht übereinstimmt. Ich muss einen festen Vorsatz fassen, meinen Glauben und meine Liebe auch dort zu zeigen, wo es mir vielleicht besonders schwer fällt.
Gespräch mit Christus: Herr, du schenkst mir dieses kurze Leben, um Teil deiner Familie zu werden. Ich möchte, so wie du, den Willen deines Vaters zu dem meinen machen. Hilf mir, den Willen Gottes über alles Andere zu stellen mit dem Ziel, das zu werden, was ich am meisten ersehne. Dann werde ich dir wirklich ganz gehören.
Vorsatz: Heute will ich in Nächstenliebe jemandem begegnen, mit dem umzugehen ich als schwierig empfinde.