Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
13. Februar 2020

Die Schallmauer durchbrechen

Donnerstag der fünften Woche im Jahreskreis

P. Bertalan Egervári LC

Mk 7,24-30
In jener Zeit brach Jesus auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben. Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen. Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben. Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Sie erwiderte ihm: Ja, du hast Recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen. Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen. Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte.

Einführendes Gebet: Guter Gott, voller Glaube, Hoffnung und Liebe komme ich zu dir. Du bist die unendliche Liebe und Güte selbst. Offenbare mir mehr von deiner Liebe.

Bitte: Stärke unseren Glauben!

1. Die Schallmauer. In der Geschichte der Luftfahrt wurde die Schallmauer lange als unüberwindbare Grenze betrachtet. Es gab zahlreiche Misserfolge und Todesfälle bei dem Versuch, sie zu durchbrechen. Trotzdem glaubte der amerikanische Pilot Chuck Yeager, dass es möglich war, als er am 14. Oktober 1947 einen weiteren Versuch unternahm. Als er sich der Schallgeschwindigkeit näherte, begann sein Flugzeug, heftig zu vibrieren. Bei der Geschwindigkeit von Mach 0,965 begann die Geschwindigkeitsanzeige, verrückt zu spielen. Bei Mach 0,995 war die Belastung für seinen Körper durch die extremen Druckverhältnisse so hoch, dass er nur noch verschwommen sehen konnte. Doch gerade, als es schien, das Flugzeug würde auseinanderbrechen, gab es einen lauten Überschallknall, gefolgt von einer geradezu unheimlichen Stille. Was vorher unmöglich schien, war nun Wirklichkeit: Ganz ruhig glitt das Flugzeug in Überschallgeschwindigkeit durch die Luft.

2. Glauben ist manchmal wie fliegen. Im Glauben gibt es oft ähnliche Widerstände. Solange wir nicht besonders viel Glauben brauchen, gehen die Dinge normalerweise recht glatt. Aber sobald wir uns einem großen Durchbruch nähern, tauchen plötzlich alle möglichen Probleme auf. Man scheint nicht voranzukommen, es kommen verschiedenste widrige Umstände hinzu, Verwirrung und Frustration werden immer größer. Schließlich stehen wir vor einem solchen Berg von Schwierigkeiten, dass wir lieber wieder umkehren und aufgeben würden. Aber vielleicht fehlt nur noch eine Kleinigkeit, um die Schallmauer zu durchbrechen. Es nützt nichts, den Weg zu 99% gegangen zu sein. Wenn man stehen bleibt oder umkehrt, steht man mit leeren Händen da.

3. Unerschütterlicher Glaube. Die syrophönizische Frau hat es auf beeindruckende Weise geschafft, den Glauben an Jesus Christus zu bewahren. Zunächst wird sie vom sonst so sanften und hilfsbereiten Messias schlicht ignoriert, wie wir im parallelen Evangelium bei Matthäus (Mt 15,21-28) lesen. Aber sie bleibt so lange hartnäckig, bis sie endlich Antwort bekommt: "Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt." Spätestens hier würden die meisten von uns aufgeben. Nicht so die Frau. Ihre Bitten werden noch inständiger. Ergebnis ist die dritte und schroffste Ablehnung: "Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen." Jetzt auch noch eine Beleidigung, das geht zu weit! Aber selbst davon lässt sich die Frau nicht beirren. Sie wagt noch einen Vorstoß. Und endlich hat sie alle Widrigkeiten überwunden und die Schallmauer erreicht. Jesus erhört ihre Bitte, ihre Tochter ist geheilt. Sie hätte genug gute Gründe gehabt aufzugeben. Doch ihr unerschütterlicher Glaube hat sie ans Ziel geführt.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hilf uns, wie die syrophönizische Frau zu glauben. Lass uns erkennen, dass wir trotz aller Hindernisse auf dich vertrauen dürfen. Gib uns die Kraft, alle Schwierigkeiten zu überwinden und so ans Ziel unseres Glaubens zu gelangen.

Vorsatz: Ich will mich heute von Schwierigkeiten nicht entmutigen lassen, sondern sie als Hindernisse sehen, die es zu überwinden gilt.

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