Tägliche Meditationen
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Freitag,
14. Januar 2022

Jesus anerkennt den Glauben

Freitag der ersten Woche im Jahreskreis

P. Štefan Kavecký LC

Mk 2,1-12
Als er einige Tage später nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war. Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort. Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen. Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen: Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott? Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen? Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

Einführendes Gebet: Jesus, vielleicht kommen viele Ablenkungen und vielleicht halte ich in diesen Moment etwas anderes für wichtiger als dich, aber ich weiß, dass es NICHTS Wichtigeres gibt als dich. Ich möchte bei dir sein.

Bitte: Herr, bitte lass mich nicht allein, wenn ich selber nicht mehr weiterkann. Sende mir die Menschen, die mir helfen werden, und lass mich auch zum Helfen bereit sein.

1. Ein Gelähmter. Der Gelähmte kann sich nicht bewegen, er kann nicht auf eigenen Beinen stehen und sich nicht aufrichten. Er ist auf die Hilfe anderer angewiesen. Wie demütigend das sein kann. Wir möchten unabhängig, selbständig sein, und wie schwer fällt es uns, um Hilfe zu bitten. Es gibt aber Menschen, die selber nicht weiterkönnen, sei es physisch oder geistlich.

2. Er wurde von vier Männern getragen. Lähmung bewirkt eine Starre und ein Helfer allein wird damit nicht fertig. Im Evangelium sehen wir, dass tatsächlich wegen der vielen Hindernisse einer allein nicht wirklich helfen konnte. Eine Gemeinschaft war vonnöten. Oft sind der gute Wille und die Opferbereitschaft eines Einzigen angesichts des Elends nicht genug. Es braucht eine Gemeinschaft, die mittragen kann, und auch da kann es sehr anstrengend sein. Die Alternative wäre, den Gelähmten sich selbst zu überlassen.

3. Als Er ihren Glauben sah. Der Glaube dieser helfenden Gemeinschaft war sehr tatkräftig. Sie hatten sich von den Hindernissen nicht abschrecken lassen. Als sie bemerkten, dass die Menge nicht bereit war, den Raum zu schaffen, waren sie umgekehrt und hatten einen anderen Weg gesucht, damit der Gelähmte zu Jesus gelangen konnte. Sie haben dann das Dach abgedeckt und die Decke durchgeschlagen. Sie hatten in ihren Herzen beschlossen, dass das Ganze nur scheitern sollte, wenn Jesus nicht helfen wollte oder konnte. Jesus belohnt diese Haltung des Nichtaufgebens und er liest darin die Stärke des Glaubens.

Gespräch mit Christus: Jesus, oft reicht ein kleines Hindernis und ich bin bereit aufzugeben, denn im Verborgenen zweifle ich an dir. Bitte, verzeihe mir!

Vorsatz: Ich werde heute, das tun, was ich aus Angst verschoben habe, wovon ich aber weiß, dass es gut ist und ich es tun sollte.

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