Tägliche Meditationen
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Samstag,
15. Januar 2022

Jesus ruft

Samstag der ersten Woche im Jahreskreis

P. Štefan Kavecký LC

Mk 2,13-17
In jener Zeit ging Jesus wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm, und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern; denn es folgten ihm schon viele. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: Jesus, oft meine ich, dass die Kranken die anderen sind, dass ich von dir keine Heilung nötig habe. Lass mich heute bitte tiefer verstehen, dass du auch mich heilen willst.

Bitte: Herr Jesus, bitte tritt in mein Herz ein, rette mich und lass mich deine Liebe spüren.

1. In jener Zeit ging Jesus wieder hinaus an den See. Jesus war drei Jahre lang immer unterwegs, er hat sich nicht niedergelassen. Er ging immer weiter, Er war immer offen für eine Begegnung und nicht nur passiv, sondern er hat die Begegnungen auch gesucht oder verursacht. Die Menschenmengen haben seine Bereitschaft zur Begegnung verstanden und sind zu ihm gekommen. Jesus ist heute immer noch unterwegs.

2. Doch nicht mit den Zöllnern! Das Wort Offenheit hört sich ja schön an und grundsätzlich befürworten wir sie, aber innerlich haben wir bestimmt gewisse Grenzen. Vielleicht gibt es Menschen und Themen, über welche wir nicht zu sprechen bereit sind. Es gibt Menschen, die ein von uns aufgeklebtes Etikett tragen. Es gibt Menschen, so meinen wir, die nicht gut genug dafür sind, dass wir mit ihnen unsere Zeit verbringen. Was zeigt uns Jesus?

3. Ich bin gekommen, die Sünder zu berufen. Berufen, auserwählt zu sein, erscheint wie eine Ehre, ein Privileg. Und das stimmt, es ist es auch. Stehen wir manchmal vor der Versuchung, auf andere herabzuschauen, weil wir erwählt worden sind? Vergessen wir doch nicht, dass wir nicht wegen unserer Verdienste berufen sind, sondern weil wir den Arzt brauchen. Vor Gott stehen wir bedürftig da. Wir sind sterblich und sündhaft und oft verwundet aus der Vergangenheit. Seien wir nicht blind.

Gespräch mit Christus: Jesus, wenn ich bereit bin, anzunehmen, dass ich der Sünder bin, öffnet sich ein ganz anderer Zugang, nämlich jener: weil wir uns zur Wahrheit bekennen, ist es dir möglich, an uns zu handeln. Bitte, lass uns in der Wahrheit bleiben.

Vorsatz: Am Ende des heutigen Tages werde ich bewusst für meine Sünden um Verzeihung bitten.

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