Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
7. September 2016

Wo ist mein Herz?

Mittwoch der Dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Stephan Pongracz, Märtyrer
Hl. Otto OCist, Abt
Hl. Dietrich, Bischof
Hl. Regina, Märtyrerin

Ellen Charlotte Petermann

Lk 6,20-26
In jener Zeit richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

Einführendes Gebet: Jesus, die Verheißungen, die du mir in den Seligpreisungen schenkst, sind sehr trostreich, aber dennoch manchmal für mich in dieser Welt, die deine Werte so oft knallhart verleugnet, schwer zu leben. Lenke meinen Blick auf den Himmel, stärke meine Hoffnung, wenn es für mich scheinbar unüberwindbare Schwierigkeiten gibt und es mir schwerfällt, an deine Verheißungen zu glauben.

Bitte: Jesus, öffne mein Herz, mache es weit und empfänglich für die wahren Werte, die ich nur bei dir finde.

1. Jesus weiß, was er sagt. Das, was Jesus mir heute zu sagen hat, scheint auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv zu sein. Vielleicht befinde ich mich gerade in einer nahezu ausweglosen Situation, alles wächst mir über den Kopf, ich habe Sorgen… Dann fällt es schwer, sich von einer zukünftigen Belohnung im Himmel vertrösten zu lassen. Das scheint so weit entfernt! Dennoch darf ich nicht vergessen, wer da zu mir spricht! Es ist Jesus, der mich liebt, der nur mein Bestes im Auge hat, der auch um meine Situation bestens Bescheid weiß.

2. Einzig der Lohn im Himmel zählt. Jesus möchte, dass ich mutig den Blick zum Himmel erhebe. Er liebt mich und möchte nicht, dass meine Befindlichkeiten, Sorgen und Verletzungen mein Leben regieren. Er wird für mich sorgen und alles einrichten. Ich soll erkennen, dass es das "Paradies auf Erden" für mich nicht gibt. Es geht um den Weitblick im Glauben, um mein Vertrauen, um meine ganz persönliche Beziehung zu meinem liebenden Vater, der alle Tränen abwischt und mich im Himmel in die Arme schließen will.

3. Warnung. Am Ende übermittelt uns der Evangelist Lukas aus Jesu Mund vier Weherufe, quasi das Gegenstück zu den Seligpreisungen. Warum? Die Sätze, die wir lesen, sind wie Warnungen, denn wenn mein Leben auf Werte wie irdische Freuden, Karriere, materielle Güter, und solcherlei Dinge ausgerichtet ist, muss ich aufpassen. Mein Weg könnte dann sehr leicht in die Irre gehen. Ich sollte daher immer wieder mein Herz befragen. An wen habe ich es denn verloren? War es nicht dieser Jesus von Nazareth?

Gespräch mit Christus: Ja, Jesus, ich habe mein Herz an dich verloren, und die Sehnsucht nach dir wird mein Herz immer brennen lassen, egal welche Widrigkeiten sich mir in den Weg stellen. Deshalb glaube ich an die Freude, an den Lohn im Himmel.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mir diese Stelle der Heiligen Schrift merken und sie bei der nächsten Schwierigkeit durchlesen.

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