Tägliche Meditationen
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Freitag,
26. Januar 2018

Das Wachstum im christlichen Leben

Gedenktag
Hll. Timotheus und Titus Apostelschüler, Bischöfe
Hl. Paula von Rom
Hl. Stephan Harding, Abt

P. Nikolaus Klemeyer LC

Mk 4,26-34
In jener Zeit sprach Jesus: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

Einführendes Gebet: Herr, du vollbringst alles Gute in uns. Wir können im Gebet nicht einmal deinen Namen anrufen, wenn uns nicht der Heilige Geist unterstützt und inspiriert. Komme nun in mein Herz und lass in ihm wahres Gebet wachsen.

Bitte: Bitten wir darum zu lernen, was wirkliches Wachstum im christlichen Leben bedeutet.

1.  Kostbare Pflanzen und Unkraut. Unser Leben ist oft durchwachsen von kostbaren Pflanzen, gleichzeitig aber auch von Unkraut. Dieses Miteinander von Gut und Böse ist nicht einfach zu tragen. Denn wir würden uns gerne ganz von allem lösen, was uns von Gott trennen könnte. Diese Trennung ist jedoch auf Erden nie ganz erreicht, weil Wunden und Narben, aber auch die Sünde doch immer noch Teil unseres Lebens bleiben.

2. Eigenständigkeit im Wachsen. Es gibt in diesem Wachsen eine merkwürdige Eigenständigkeit. Wir bestellen den Acker, bringen jedoch nicht das Wachstum selbst zuwege. Oft wird in unserem Leben die Mühe dort belohnt, wo wir es am wenigsten erwartet haben. Diese Eigenständigkeit ist eine Botschaft: Der Heilige Geist ist der wahre Akteur der Heiligung. Er ist derjenige, der die Frucht fürs ewige Leben wachsen lässt.

3. Das Gesetz des Geistes. So herrscht auf der Ebene des Geistes ein anderes Gesetz. Oft ist gerade das Unscheinbare das, was am meisten Kraft in sich birgt und somit gedeiht und reiche Frucht bringt. Die großen Errungenschaften, die wir in unserem Leben, besonders im Glaubensleben zu verzeichnen haben, sind oft Frucht kleiner Überwindungen, die wir aus Liebe zu Gott auf uns nehmen.

Gespräch mit Christus: Herr, ständig wirkst du in meiner Seele. Oft merke ich nicht, wie, sondern möchte dir vielmehr sagen, was und wie du es tun sollst. Schärfe meinen inneren Blick, damit ich dein Wirken in meiner Seele immer besser und tiefer begreife.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich mir vornehmen, besonders aufmerksam für die kleinen, aber tiefgreifenden Gnaden Gottes zu sein, mit denen er mich täglich beschenkt.

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