Tägliche Meditationen
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Freitag,
8. September 2006

Wer bin ich, dass der Herr zu mir kommt?

Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Mariä Geburt

P. Andrew Mulcahey LC

Mt 1,1-16, 18-23
Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.

Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens. Ich glaube nur, weil so viele andere vor mir geglaubt haben – und häufig zu welch hohem Preis! Zu Beginn dieses Gebets blicke ich auf meinen Stammbaum des Glaubens und erinnere mich all derer, die den Glauben an mich weitergegeben haben. Ich will ein Bindeglied in der Glaubenskette für viele andere Seelen sein.

Bitte:  Lieber Jesus, hilf mir, demütig genug zu sein, um deinen Plan in meinem Leben ausführen zu können.

1. Gott ist mit uns.  Die heutige Bibelstelle berichtet uns von dem großen Mysterium der Menschwerdung Christi. Warum wollte Gott einer von uns werden? In seinem Stammbaum erscheinen Gute und Schlechte, Treue und Schwache, Nützliche und Unnützliche. Warum nimmt Gott an, was fehlerhaft und geringwertig ist und macht sich dies zu Eigen? Warum reinigt er uns, richtet uns wieder auf, erhebt und heilt uns und was wir ihm anbieten? Warum? Warum nimmt er meine Abstammung auf sich, meine persönliche Geschichte – beides, das Gute und das Schlechte – und formt es zur Erlösungsgeschichte für mich und andere? Warum fährt er fort, dies zu tun? Wann wird es genug sein? Gott sagte und wird immer sagen: „Was kann ich mehr für mein Volk tun?”

2. Gesegnet bist du und die Frucht deines Leibes.  Joachim und Anna, die Eltern Marias, führten eine Ehe, die offenbar zu „nichts führte”: sie war unfruchtbar. Die Überlieferung sagt, dass Joachim von einem Zuschauer verachtet wurde, als er seine Gaben opferte, weil Gott ihm keine Nachkommen geschenkt hatte. Er fühlte sich tief verletzt und entmutigt. Er folgte seiner Schafherde in die Wildnis und kehrte lange Zeit nicht zu seiner Frau zurück. In der Wüste wurde ihm vermutlich in einer übernatürlichen Erscheinung gesagt, dass ihm ein Kind geschenkt werde. Als Joachim zu seiner Frau nach Bethesda zurückkehrte, begeistert von neuer Hoffnung, wurde sie schwanger und gebar Maria, die ohne Sünde geboren wurde. Gott nimmt sich dessen an, was nutzlos ist und schafft ein Meisterwerk, die unbefleckte Empfängnis. In der Tat, er erhebt die Niedrigen. Welchen Plan hat er für mein Leben? Wo ist mein Platz in der Erlösungsgeschichte?

3. Es geschehe nach deinem Wort.  Joachim und Anna sahen das Kind Maria als ein Geschenk Gottes an, so wie Hanna und Elkana das Kind Samuel (vgl. 1 Sam 1,27-28). Wie Hanna und Elkana es taten, ebenso weihten auch sie Gott ihr Kind Maria. Sie erzählten ihr die besonderen Umstände ihrer Geburt und Maria wurde älter und verinnerlichte diese Weihe an Gott, machte sie sich zu eigen, sie „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen” (Lk 2,51). Man kann sich vorstellen, dass das fromme Mädchen Maria sich ganz Gott weihen wollte und vielleicht schon in frühen Jahren ein Gelübde der Enthaltsamkeit abgelegt hatte. Ihre einfache und vollständige Hingabe an Gott machten sie tatsächlich zu seiner „begnadeten Tochter”. Aber Gott hatte andere Pläne für sie: er fragte sie, ob sie bereit sei, seinen Sohn zu gebären. Wieder einmal nimmt Gott an, was ihm frei angeboten wird und formt es in das, was er möchte. Er nimmt, was gut und schön ist, und nutzt es in hohem Maße für die Erlösung von vielen. Gott fügt sich demütig in meinen langweiligen und fehlerhaften menschlichen Stammbaum.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, mich jeden Tag an alle guten Dinge zu erinnern, die du mir und meiner Familie gegeben hast. Lass mich deine Werke und deine Fürsorge erkennen. Ich weiß, dass du mir auf hundert verschiedenen Wegen zu Hilfe kommst. Gib mir heute die Kraft und das Vertrauen, dies zu verstehen und deinen Willen zu tun. Hilf mir, mehr wie Maria zu werden und über alle diese Dinge nachzudenken.

Vorsatz:  Ich werde meine Berufung mit Glauben und neuer Hoffnung betrachten; dabei bin ich zuversichtlich, dass Gott, selbst wenn er sich in die einfachsten Verhältnisse einbringt, sich auch wohl fühlt.

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