Tägliche Meditationen
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Samstag,
9. September 2006

Narr für Christus

Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Andrew Mulcahey LC

Lk 6,1-5
Als er an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet:  Herr, ich weiß, dass ich mich in deiner Nachfolge den Prüfungen der Welt stellen muss. Ich brauche Demut, denn ich weiß, dass ich unmöglich den Anforderungen gerecht werden kann, die deine Anhängerschaft verdient. Hilf mir, aufrichtig und offen zu sein, wenn ich mich verbessern muss.

Bitte:  Herr, gib mir Demut angesichts der Notwendigkeit zur Verbesserung.

1. Prüfung. Die Pharisäer fragten die Apostel Christi: „Warum tut ihr etwas, was am Sabbat verboten ist zu tun?“ Wenn ich mich Apostel Christi nennen möchte, werde ich immer Prüfungen unterliegen, und das ist richtig so. Man zündet eine Kerze nicht an, um ein Gefäß darüber zu stülpen. Manchmal vergessen wir schon, wie laut unsere Taten sprechen; wir sind uns der Wirkung unserer Treue oder unserer Heuchelei, unserer Angepasstheit oder Unangepasstheit an die Welt nicht bewusst. Die Apostel hätten wahrscheinlich den Pharisäern nicht passend antworten können. Für sie war es genug, dass Christus mit ihnen war und ihr Verhalten billigte. Christus kommt ihnen zu Hilfe und antwortet für sie. Wenn wir Dinge mit Christus und für ihn tun, werden wir häufig merken, dass er uns unterstützt und uns hilft, unsere Beweggründe den Zweifel und Fragen anderer gegenüber klarzustellen.

2. Nächstenliebe.  Es wird viele Menschen geben, sogar unter den Nachfolgern Christi, die unsere Beweggründe und Motivationen nicht verstehen. Wie Christus müssen wir uns selbst in Demut und Geduld erklären. Wir müssen versuchen, ihren Erkenntnishorizont in einer Haltung gegenseitigen Respekts und in Nächstenliebe zu erweitern. Wenn wir befragt werden, müssen wir gegen die natürliche Tendenz kämpfen, in die Defensive zu gehen oder zu reagieren, als ob wir verfolgt wären oder Opfer seien. Es ist auch nicht hilfreich, ihre Motive zu hinterfragen. Vielmehr müssen wir immer hoffen, dass sie von einer aufrichtigen Sehnsucht nach dem Guten angeregt und offen für die Wahrheit sind.

3. Um des Namens willen.  St. Petrus Claver hinterließ in einer Prüfung bei seinen Vorgesetzten nur einen traurigen Eindruck. Sie nannten ihn einen „mittelmäßigen Verstand mit geringerer Intelligenz als der Durchschnitt und mit wenig Unternehmergeist; gut, um den Indianern zu predigen.” Er wurde nach Lateinamerika geschickt, um den Sklaven das Evangelium zu verkünden. Dort zeichnete er sich, seiner Mission gehorsam, durch Heiligkeit und missionarischen Eifer so sehr aus, dass Papst Leo XIII. über ihn sagte: „Nach dem Beispiel von Christus beeindruckte mich das Leben von Petrus Claver am meisten.” Wir dürfen nicht abgeschreckt oder entmutigt werden durch Prüfungen und kritische Beurteilungen. Vielmehr sollen wir fortfahren, an der Seite Christi zu arbeiten. Er wird unseren guten Ruf – wenn nötig – wiederherstellen.

Gespräch mit Christus:  Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Hin und wieder bittest du mich, einige schwierige Dinge zu tun, die ich nicht einmal einem anderen erklären kann. Aber das macht nichts. Ich lasse dich mich verteidigen, Herr, wenn es nötig ist, denn du bist mein Schutzschild.

Vorsatz:  Ich werde mit Christus sprechen, um zu prüfen, ob ich über jemanden voreilig geurteilt habe.

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