Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
30. Juli 2008

Ein neuer Frühling für das Christentum

Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis

P. Walter Schu LC

Mt 13,44-46
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.

Einführendes Gebet:   Herr, Papst Benedikt hat die feste Zuversicht von Johannes Paul II., dass du einen neuen Frühling für das Christentum vorbereitest, erneuert. Vergrößere meine Hoffnung auf dein Wirken, und hilf mir, ein demütiger Arbeiter in deinem Weinberg zu sein, der hart arbeitet, um den neuen Frühling hervorzubringen.

Bitte:  Maria, hilf mir, ein Werkzeug für das neue Pfingsten zu sein, zu dem der Papst in der Kirche Amerikas aufgerufen hat.

1. „Ein neuer Frühling für die Christenheit”. Wenn Christus das Himmelreich beschreibt, vergleicht er es mit wertvollen Gegenständen: einem Schatz, der im Acker vergraben ist, einer wertvollen Perle. Was ist die bleibende Frucht eines solchen Schatzes für die, die ihn besitzen? Eine tiefe und unstillbare Freude, eine Freude, die weltliche Dinge niemals vermitteln können. Doch viele Katholiken haben den Schatz des Glaubens in Stille aufgegeben, indem sie nicht mehr die sonntägliche Messe besuchen und sich selbst von der Kirche distanzieren. Als Papst Benedikt während seines Besuches zu den amerikanischen Bischöfen sprach, befragten sie ihn zu diesem „schleichenden Verschleiß”. Der Heilige Vater sah die Ursachen in einer säkularisierten und relativistischen Kultur. Aber er schloss mit einer Bemerkung voll von entschiedenem Optimismus, indem er das Schlagwort Papst Johannes Pauls des Großen benutzte. „Zusammen mit dem verstorbenen Papst Johannes Paul II. können und müssen wir glauben, dass Gott einen neuen Frühling für das Christentum bereitet (vgl. Redemptoris Missio, 86)” (Ansprache, National Shrine of the Immaculate Conception, Washington, D.C., 16. April 2008).

2. Alles für das Himmelreich verkaufen. Ob ein neuer Frühling Wirklichkeit wird, hängt davon ab, wie ein jeder von uns reagiert. Wir müssen bereit sein, alles für das Reich Christi zu verkaufen. Die Jugendlichen könnten entdecken, dass dieses alles verkaufen beinhaltet, ihr ganzes Leben Christus zu schenken und „Ja” zu sagen zu seinem Ruf, ihm als Priester oder Gottgeweihte Seele zu folgen. Wer schon eine Familie und einen Beruf hat, hat die dringliche Pflicht, Priester- und Ordensberufungen zu unterstützen und zu ermutigen. Wie rief Christus seinen ersten Aposteln zu: „Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden” (Mt 9,37-38). Christus selbst offenbart uns das unum necessarium - das einzig Notwendige, um Berufungen sprießen zu lassen: das Gebet!

3. Das Gebet: Der Schlüssel für Berufungen. In ihrer letzten Frage an Papst Benedikt baten die amerikanischen Bischöfe um Rat hinsichtlich des Priestermangels. Der Heilige Vater betonte vor allem anderen die Notwendigkeit des Gebets. Aber er sprach nicht nur über das Beten um mehr Berufungen. Vielmehr betonte er die dringende Notwendigkeit, jungen Leuten zu lehren, wie man betet. „Ich spreche nicht nur vom Gebet für die Berufungen. Das Gebet selbst ‐ in den katholischen Familien begonnen, von christlichen Bildungsprogrammen genährt, durch die Gnade der Sakramente gefestigt ‐ ist das wichtigste Mittel, um den Willen Gottes für unser Leben zu erkennen. In dem Maß, in dem wir die Jugendlichen lehren zu beten, gut zu beten, arbeiten wir mit dem Ruf Gottes zusammen. Programme, Pläne und Projekte haben ihren Platz, aber das Erkennen einer Berufung ist vor allem Frucht des innigen Dialogs zwischen dem Herrn und seinen Jüngern. Wenn junge Menschen fähig sind zu beten, dann werden sie sicher erkennen, wie sie dem Ruf Gottes folgen können” (Ansprache, National Shrine of the Immaculate Conception, Washington, D.C., 16. April 2008).

Gespräch mit Christus:  Herr, lehre mich zu beten. Hilf mir, das Gebet über alles zu lieben. Gib mir den Mut, mit anderen über das Gebet zu sprechen.

Vorsatz:   Ich werde offen für die Eingebungen des Heiligen Geistes sein, jemanden heute näher zu Christus zu führen, und dadurch meinen Teil beitragen, um den neuen Frühling für das Christentum Wirklichkeit werden zu lassen.

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