Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
24. Oktober 2024

Wie denkt Gott?

24. Oktober 2024

Donnerstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius Maria Claret, Bischof, Ordensgründer

Br. José Andrés González Fernández LC

Lk 12,49-53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

Einführendes Gebet: Heiliger Vater, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens, für die Kirche, die mich wie eine Mutter formt und mich dir und deinem Sohn näherbringt.

Bitte: Ich öffne dir heute erneut mein Herz, damit du mir nach und nach erlaubst, dich besser kennenzulernen und die Geheimnisse deines Liebesplans für mich und für alle Menschen zu verstehen.

1. Ich möchte verstehen. Wenn wir Evangelien wie das heutige lesen, kann der Wunsch entstehen, ganz schnell verstehen oder erklären zu wollen, was Jesus meint: Warum spricht er von Spaltung, warum spricht er von Feuer und "Gewalt"? Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Gottes Gedanken unseren eigenen weit überlegen sind. Daher können wir, wenn wir uns an unsere eigene Logik halten wollen (was an sich nicht schlecht ist), dadurch Gottes Handeln und seinen Plan für unser Leben ungemein einschränken.

2. Das Geheimnis. Wie gehen wir am besten mit diesen Geheimnissen um, die wir nicht vollständig verstehen? Ein erster Fehler wäre, aufzugeben und zu denken, dass Gott irrational und unverständlich ist. Ein zweiter Fehler wäre, sich ganz auf unsere Intelligenz zu verlassen und Gott überlegen sein zu wollen und ihn in unsere Konzepte hineinzuzwängen. Die gesunde Harmonie besteht darin, zu wissen, dass Gottes Glaube und seine Botschaft vernünftig, aber gleichzeitig unserer Vernunft überlegen sind, so dass wir dem vertrauen können, was er uns offenbart hat, auch wenn wir es nicht ganz verstehen. Der heilige Paulus ändert die Bedeutung des Wortes "Geheimnis" und sagt: Das Geheimnis ist nicht mehr das Unbekannte, sondern das, was Gott uns in Christus geoffenbart hat ... die Antwort liegt in der Betrachtung Jesu und darin, die Offenbarung der Liebe Gottes, des Vaters, zu erkennen.

3. Eine Beziehung des Vertrauens. Was ich mit dieser kleinen Reflexion mitteilen möchte, ist, dass Jesus keine abstrakte Idee ist, die man studieren und auslegen muss, sondern dass er eine lebendige Person ist. Und wie Papst Benedikt XVI. sagte, ist das Christentum die Begegnung mit dieser lebendigen Person und die vertrauensvolle Beziehung zu ihm, der uns einen Horizont der Hoffnung eröffnet, selbst inmitten der Geheimnisse des Lebens.

Gespräch mit Christus: Guter Vater, danke, dass du uns entgegenkommst, danke, dass du dein Herz geöffnet und uns deinen Sohn Jesus geschenkt hast, in dem wir dich erkennen können. Gib uns die Gabe des Glaubens. Lass uns ihm vertrauen und sein verwandelndes Wort in unser Herz aufnehmen.

Vorsatz: Heute möchte ich Jesus etwas mitteilen, was ich in meinem Leben nicht verstehe, eine Schwierigkeit oder ein Leiden, und ihm sagen: Jesus, ich vertraue auf dich und teile diesen Schmerz mit dir, nicht damit du ihn mir erklärst, sondern damit ich ihn mit dir leben kann.

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