Tägliche Meditationen
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Montag,
18. Dezember 2017

Josef, ein gerechter Mann

Vom Tage
Hl. Philip von Ratzeburg, Bischof

Anton Stehmer

Mt 1,18-24
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. Josef, ein gerechter Mann. Der heilige Josef war ein sehr unauffälliger Mann, obwohl er der Nährvater des Erlösers war. Er war ein Mann der Reinheit, der sich im Griff hatte; ein Mann, der Liebe zu Gott und zu den Menschen. Er war in seiner Rechtschaffenheit barmherzig. Als er bemerkte, dass seine Frau schwanger war, wollte er sie heimlich verlassen, um sie nicht bloßstellen zu müssen. Die Leute sollten nicht mit den Fingern auf Maria zeigen. Er wollte ihre vermeintliche Schande vor den Menschen mittragen. Josef, ein wahrhaft edler und ritterlicher Mann.

2. Eine unmögliche Lage. Die Tatsache, dass Maria, seine wunderschöne Frau, schwanger war, bereitete ihm schlaflose Nächte. Es war unerklärlich für ihn. Wie konnte er sich in ihr so getäuscht haben? Und kein Wort der Erklärung kam über Marias Lippen. Es ist manchmal unfassbar, in welche Lebenslagen auch wir geraten können. Zeiten der Unruhe und des Unfriedens und der Schlaflosigkeit befallen auch uns, manchmal über lange Phasen hinweg.

3. Josef kämpft auf geistiger Ebene. Menschlich hatte er schon entschieden, was zu tun wäre. Aber wie konnte Gott solches zulassen? Gott verunsicherte ihn. Josef suchte den Frieden in Gott. Die Antwort Gottes löste das Problem. Alles entsprach der Vorsehung Gottes und lag in seinen Händen. So sollte der Erlöser zur Welt kommen. Für Menschen undenkbar und unfassbar. Das Unfassbare bereitet uns große Schwierigkeiten, weil es uns verunsichert. Wenn wir verunsichert sind, müssen wir auf geistiger Ebene kämpfen, d.h. mit Gott ernsthaft darüber reden, bis wir in ihm Frieden finden, und die unfassbare Lage ganz in seine Hände legen können.

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast den heiligen Josef in eine für ihn unfassbare Lage gebracht. Aber du hast ihn nicht allein gelassen, sondern seinen Glauben, seine Hoffnung und seine Liebe gestärkt. Danke, dass du mir in Momenten der Verunsicherung auch hilfst.

Möglicher Vorsatz: Ich lass mich von einer unfassbaren Lage nicht beherrschen, sondern bringe sie von ganzem Herzen zu Jesus.

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