Tägliche Meditationen
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Dienstag,
19. Dezember 2017

Im Gebet ausharren

Vom Tage
Hl. Petrus von Arolsen CanReg, Priester
Hl. Konrad von Lichenau Opraem, Probst

Anton Stehmer

Lk 1,5-25
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann, und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter. Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können, bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft. Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm. Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

Einführendes Gebet: Vater im Himmel, danke, dass ich dich Vater nennen darf. Jesus, mein Erlöser, danke, dass ich dein Freund bin. Danke, Heiliger Geist, der du in mir wohnst, mir Beistand und Tröster bist. Danke, dass wir nun zusammen durch diesen Tag gehen.

Bitte: Komm, Heiliger Geist, komm und sprich durch das Wort Gottes zu mir ganz persönlich und lass mich einen Gedanken aufnehmen.

1. König Herodes der Große. Die Zeit König Herodes des Großen war bestimmt von seiner Willkür, Launenhaftigkeit und Ungerechtigkeit. Mit List und Tücke riss er alles an sich. Doch er war kein Hirte für sein Volk. Die Menschen lebten in Unsicherheit, Sorge und ohne Perspektive. Der Priester Zacharias und seine Frau Elisabeth befanden sich in vorgerücktem Alter und waren kinderlos geblieben. Das galt als Schmach und Schande. Zacharias und besonders Elisabeth litten sehr darunter. Obwohl sie fromme und rechtschaffene Leute waren, erhörte Gott ihr Gebet einfach nicht – so schien es. Doch Gott war mit ihnen. Eben durch diese unscheinbaren Menschen konnte Gott wirken und die Geschichte der Welt verändern. Als Christ in der Welt nicht in Erscheinung zu treten, bedeutet nicht, dass das eigene Leben keine Früchte trägt. Gott wirkt durch diese schlichten Leute.

2. Ausharren im Gebet. Es kam die Zeit, da Zacharias den Dienst im Tempel versehen musste. Als er das Rauchopfer darbrachte, erschien der Engel des Herrn und sagte: Dein Gebet ist erhört worden! Zacharias sollte für das Volk beten, aber er bat um einen Sohn. Er bat noch immer um einen Sohn, als dies nach menschlichem Ermessen schon unmöglich war. Er hielt an dem Anliegen fest, wie einst sein Vorfahr Abraham. Betende Menschen sind beharrliche Menschen.

3. Der ungläubige Zacharias. Zacharias war völlig überfordert von der Situation und der freudigen Botschaft. Er konnte es einfach nicht fassen, dass sein Gebet erhört worden war. Zacharias wollte den Engel Gabriel darüber belehren, dass seine Bitte gar nicht mehr zu verwirklichen war. Der Engel hielt nichts von bloß biologischen Daten. Er tadelte Zacharias wegen seines Unglaubens angesichts der Allmacht Gottes. Der Engel war fassungslos und konnte anscheinend nicht verstehen, wie man für etwas beten und doch nicht an die Erfüllung der Bitte glauben konnte. Zacharias wurde mit Sprachlosigkeit "bestraft". Gott erhört unsere beharrlichen Gebete. Warum sollten wir ihn nicht jetzt schon dafür loben und preisen? Doch vielleicht bleibt auch unser Mund lange erst einmal stumm?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich komme schon lange mit meinem Gebetsanliegen zu dir. Es bewegt sich aber gar nichts. Doch will ich weiter daran festhalten, damit du wirken kannst! Hilf mir, jetzt schon zu danken und zu preisen.

Möglicher Vorsatz: Ich beharre in meinem Gebetsanliegen und versuche auch zu danken und zu preisen.

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