Tägliche Meditationen
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Freitag,
3. September 2021

Der göttliche Bräutigam

Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gregor der Große, Papst, Kirchenlehrer
Gedenktag

Br. Sebastian Jasiorkowski LC

Lk 5,33-39
In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.

Einführendes Gebet: Mein Gott, es gibt immer viele Gründe, um traurig zu sein, aber ich möchte meine negativen Neigungen hinter mir lassen und mich mit dir, dem Bräutigam freuen.

Bitte: Jesus, ich bitte dich heute um so ein gutes Herz wie das deine, damit ich alle Leute lieben lerne, um jeden mit einem reinen Blick zu sehen und so freudig zu sein.

1. Ein Spiel zum Verlieren. Es gibt ein Spiel, das man nur verlieren kann. Wir spielen es gern - und die Pharisäer auch. Wenn wir uns mit anderen vergleichen, wollen wir einerseits besser aussehen und deswegen sind wir stolz, andererseits sind wir in etwas schlechter als die anderen, und das enttäuscht und verärgert uns. Es ist ein Spiel, bei dem man immer nur verlieren kann, sich immer nur selbst verletzt. Wie oft spielst du es am Tag? Mit welchem Ergebnis?

2. Der Bräutigam. Also, wir beschweren uns gern und machen gern Kommentare über andere. Aber Jesus will, dass wir froh sind! Mehr sogar! Tatsächlich glücklich will er uns, im tiefsten Sinne von Glück. Er bezeichnet sich selbst als den Bräutigam. Soll man auf der Hochzeit traurig sein? Und es gibt hier einen besonderen Moment, an dem wir ganz oft teilnehmen, nämlich die Eucharistiefeier. Jesus gibt sich selbst jedem von uns. Es ist dann nicht die Zeit, um sich zu beschweren, sondern um mit Gott fröhlich zu sein. Schau einmal und frage dich: Wie kommst du zur heiligen Messe und wie gehst du weg? Mit Freude? Glaubst du, dass Gott dich wirklich froh machen will, oder meinst du, Gott will dich nur fasten sehen?

3. Offenheit. "Gott liebt einen fröhlichen Geber" (2 Kor 9,7) – besonders, wenn wir geben, um in unserem Herzen das neue Gebot der Liebe, der Barmherzigkeit und der Güte einzupflanzen. Aber manchmal folgen wir lieber der Regel "do ut des" (lat. = "ich gebe, damit du gibst"): Wir erfüllen unseren Teil und dafür soll dann Gott unsere Liste von Bitten erfüllen. Wir können es uns in dieser Haltung ganz schön bequem machen. Die Frage ist: Wie ist deine Beziehung zu Gott? Bist du offen für eine echte Beziehung zu ihm? Bist du offen für das neue Gebot Christi und die tägliche Bekehrung zur Liebe?

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, ich will froh und erfüllt sein in meinem Leben. Ich suche danach an verschiedenen Orten, aber nur du weißt, was ich wirklich brauche. Hilf mir, für dich immer offen zu sein, um immer mehr zu lieben. Lass mich nicht auf andere schauen, um mich mit ihnen zu vergleichen, sondern um dich in ihnen zu sehen.

Vorsatz: Ich nenne die Person beim Namen, die mich am meisten nervt (eine oder mehrere), um mit den Augen Jesu auf sie zu blicken und alles aufzuschreiben, was ich an Positivem an ihr finden kann.

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