Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
13. Februar 2008

Einem Zeichen begegnen

Mittwoch der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Lk 11,29-32
Als immer mehr Menschen zu ihm kamen, sagte Jesus: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet:   Lieber Jesus, ich glaube an dich, weil du Mensch geworden bist, um uns den Vater zu offenbaren. Ohne dich würden wir ihn nicht wirklich kennen. Ich hoffe auf dich, weil du in meinem Leben gegenwärtig bist. Du lässt mich dir begegnen, und du hilfst mir, zu verstehen, dass du mich zu einer tiefst möglichen Begegnung mit dir einlädst. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast, und du erlaubst mir, deine Liebe jeden Tag tiefer zu erfahren.

Bitte:  Herr, hilf mir, deine Größe so zu schätzen, dass mein Tun deine Liebe immer mehr widerspiegeln kann.

1. Misstrauen. Die Leute, zu denen Jesus im heutigen Evangelium spricht, hatten kein Vertrauen zu ihm. Sie öffneten ihm nicht ihr Herz, und darum konnten sie ihn weder verstehen noch erkannten sie seine Größe. Sie wollten, dass er so handelte, wie sie sich das wünschten. Vor so einer Haltung sollten wir uns hüten. Die Leute wollten ein Zeichen sehen, aber Jesus gibt ihnen kein anderes Zeichen als seine Auferstehung. Er war sich bewusst, dass diese Leute wie die Brüder im Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus waren: „Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht” (Lk 16,31).

2. Die Größe Christi erkennen. Jesus spricht über zwei Figuren aus dem Alten Testament, die von seinen Zuhörern sehr geschätzt wurden. Jesus ist aber größer als sie, denn er ist nicht nur ein Mensch, sondern auch der Sohn Gottes. Wir alle bewundern gewisse Leute aufgrund ihrer Persönlichkeit oder ihrer Qualitäten. Nach welchen Kriterien achten wir die eine Person mehr als die andere? Achten wir nicht die Person am meisten, deren Persönlichkeit oder deren Qualitäten das am meisten zum Ausdruck bringen, was das Menschsein wirklich ausmacht? Indem Christus unsere menschliche Natur annahm, zeigte er uns, wie das Menschsein auf vollste und vollkommenste Weise gelebt werden kann. Papst Johannes Paul II. zitierte immer gerne aus Gaudium et Spes die Nummer 22: Christus „macht dem Menschen den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung.”

3. Christus wirklich ernst nehmen. Die Königin aus dem Süden nahm die Weisheit Salomos wirklich ernst und nahm eine lange und gefährliche Reise auf sich, um ihn hören zu können. Die Leute aus Ninive nahmen Jonas und seine Botschaft ernst und bereuten ihre Sünden. In beiden Fällen wurde das Tun der Leute durch ihre Begegnung mit einer anderen Person bestimmt. Wenn wir anfangen, Christus wirklich ernst zu nehmen, werden wir ihn immer mehr kennenlernen und ihm begegnen wollen. Wir haben besondere Momente und Orte, wo wir das tun können: bei der heiligen Messe und vor dem Tabernakel. Wenn unsere Begegnung authentisch ist, wird sie bewirken, dass wir uns in unserem Tun von der Größe Christi leiten lassen.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, du weißt, dass es in meinem Leben Situationen gibt, die mich daran hindern wollen, ganz auf dich zu vertrauen. Oft sehe ich die Dinge nur von meinem Standpunkt aus. Hilf mir, die Dinge so zu sehen, wie du sie siehst. Forme in mir diesen „geistlichen Sinn”, der mir hilft, dich in den verschiedensten Aspekten meines Lebens zu erkennen.

Vorsatz:   Heute will ich Jesus aufsuchen und ihn bitten, mir zu zeigen, wie ich in jeder Situation handeln soll.

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