Tägliche Meditationen
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Samstag,
15. September 2007

Maria zu mir nehmen

Samstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Gedächtnis der Schmerzen Mariens

P. Patrick Butler LC

Joh 19,25-27
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Einführendes Gebet:   Herr, du hast mir deine liebende Sorge um mich auf so vielfältige Weise gezeigt. Eine Liebesgabe aber ragt in besonderer Weise heraus, denn indem du deine Mutter dem Apostel Johannes anvertraut hast, hast du sie allen, mich eingeschlossen, anvertraut. Vermehre meinen Glauben, damit mein Verhältnis zu ihr persönlicher und echter werden kann. Gib mir die feste Zuversicht, dass sie mich mit ihrer mütterlichen Liebe stets begleitet, und die Hoffnung, dass mir durch ihre Fürsprache Gottes reicher Segen zuteil wird. Ich will deshalb bestrebt sein, sie dafür angemessen zu lieben und ihre Liebe und ihre Bereitschaft zum Dienen nachzuahmen.

Bitte:  Maria, komm heute in mein Leben. Lass mich dir ein Trost dadurch sein, dass ich ein treuer Anhänger deines Sohnes bin.

1. Bei dem Kreuz Jesu stehen. Heute ist das Fest „Gedächtnis der Schmerzen Mariens”. Maria hatte, wie ich, keine besondere Vorliebe für Kummer und Schmerzen. Die erste Ankündigung ihrer Berufung durch den Erzengel Gabriel erwähnte nichts von alledem, sie enthielt nur messianische Verheißungen. Aber bald nach der Geburt Jesu vervollständigt Simeon den Umfang der Botschaft um das, was ihre Berufung einschließen sollte: „ und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen”. Indem sie erkannte, dass ihre Berufung dadurch erfüllt wird, dass sie ihren Sohn bei seiner Kreuzigung begleitet, tat sie es in dem Wunsch, den geheimnisvollen Plan Gottes zu erfüllen, nicht widerwillig, sondern indem sie dicht bei Jesus stand mit all den Schmerzen, die ihr zugedacht waren.

2. Jesu letzter Wille. Die Worte Jesu zu seiner Mutter und seinem geliebten Jünger sind gleichsam sein letzter Wille, sein Testament. Er überlässt einer geliebten Person, was ihm am wertvollsten ist. Maria übergibt er den Freund, den er so sehr liebt, der ebenso ihrer Hilfe in den Schwierigkeiten bedarf, auf die er zugehen wird. Johannes überlässt er seinen größten menschlichen Trost, seine Mutter, die sein bester Jünger ist. Er weiß, dass sie ihn, einen Adoptivsohn, braucht, der sie tröstet und begleitet.

3. Maria macht mich glücklich. Johannes nahm seine Verantwortung für Maria ernst und nahm sie mit sich in sein Haus. Das Zuhause war für Johannes nichts Geringeres als die Kirche, die Christus gründete. Maria sollte dort den Ehrenplatz haben, als Mutter von Jesus und als die, die ihn bestens kannte, liebte und ihm diente. Auch sie nahm ihre Rolle ernst, so ernst, dass sie sofort in allen, die ihr begegneten, ihre Adoptivsöhne und -töchter erkannte. In diesem Haus, der Kirche, ist Maria das Glück nach der althergebrachten Redensart: „Trautes Heim, Glück allein”.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich kann dir nicht genug dafür danken, dass du mir deine Mutter und mich ihr anvertraut hast. Ich möchte auf sie achten, indem ich ein wachsamer und treuer Sohn bin, der dir nacheifert. Das wird sie trösten und ihr Herz erfreuen. Maria, bleibe immer an meiner Seite und bitte für mich bei Gott, dass ich mich beharrlich bemühe, deinem Sohn nachzufolgen.

Vorsatz:   Ich will mich sehr persönlich an Maria wenden, sei es in einem spontanen Gespräch mit ihr oder in der Betrachtung des Mysteriums des Lebens Christi während des Rosenkranzgebets.

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