Tägliche Meditationen
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Freitag,
19. Juni 2020

Das Herz Gottes

Heiligstes Herz Jesu
Hochfest

Hl. Romuald, Abt, Ordensgründer

Br. Nils Schäfer LC

Mt 11,25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Einführendes Gebet: Herr, danke für die Möglichkeit, mit dir zu sein am Fest deines Heiligsten Herzens. Ziehe mich in dein Herz und lass mich dort in dieser Zeit verweilen!

Bitte: Reich des Herzens Jesu, errichte dich in meinem Herzen!

1. Gott hat ein Herz. Heute begehen wir das Fest des Heiligsten Herzens Jesu. Ein Herz, das aus Liebe zu uns brennt. Es steht in gewisser Weise im Zentrum des ganzen Christentums, denn es steht für die Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen. Gott ist gegenüber mir und meinen Freuden und Herausforderungen nicht gleichgültig, sondern er fühlt alles mit. Er hat eine Leidenschaft für mich. Wie oft ist unser Gottesbild in dieser Hinsicht verzerrt! Wie oft beten wir, als ob auf der anderen Seite ein emotionsloser Chef säße, der nur mehr und mehr Leistung fordert. Das heutige Fest ist eine Einladung, unser Gottesbild neu auszurichten. Gott liebt dich leidenschaftlich, bedingungslos und ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Wenn jemand auf mein Leben schauen würde, könnte er dann erkennen, dass Gott auf diese Weise liebt, oder würde er vielleicht vermuten, dass Gott kein Herz hat?

2. Der Wert des Kleinen und Verborgenen. Das heutige Evangelium handelt auch von Christi Freude an den Unmündigen, Kleinen und Verborgenen, denen er die Erkenntnis Gottes schenken will. Das macht Christus also eine besondere Freude: Kleine und verborgene Akte der Liebe. Warum? Weil sie reine Liebe sind. Besonders in den alltäglichen Dingen, die keiner sieht, zeigt sich eine ganz selbstlose Haltung. Dort gibt es keine Ehre oder Anerkennung, die wir für uns suchen könnten. Christi Herz schaut nicht auf die Größe der Werke, die wir für ihn vollbringen, sondern auf die Liebe, die sie zum Ausdruck bringen. Diese Liebe zeigt sich besonders im Kleinen und Verborgenen. Daher rührt Christi Vorliebe für sie.

3. Ein Herz wie sein Herz. Wenn wir die Liebe des Herzens Jesu betrachten, fühlen wir uns eingeladen, unser Herz seinem Herzen gleich zu gestalten. Gott will an uns eine "Herz-OP" durchführen – auf gnadenhafte Weise. Er will unser Herz aus Stein umwandeln und uns ein Herz voller Liebe einpflanzen. Dabei ist das zuerst sein Geschenk und nicht unser Verdienst. Er will uns wahres Leben schenken, indem wir lernen, selbstlos zu lieben, wie Christus liebt. Seine Selbstlosigkeit ist das Vorbild für unsere Leben. Seine Hingabe ist der Maßstab, mit dem wir auf unser Leben schauen wollen. Seine Liebe ist das Zentrum unseres Lebens, das mit allem in Verbindung steht. Sagen wir Christus, wie sehr wir uns wünschen, dass er in uns ein Herz nach seinem Herzen formt.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für die Liebe, die in deinem Herzen für mich glüht. Zu wissen, wie sehr du mit mir mitfühlst, ist fast schon zu wunderbar für mich. Schenke mir die Gnade, immer tiefer in diese Dimension einzutauchen. Lehre mich zu lieben, wie du liebst, und schenke mir Geduld mit mir selbst, wenn ich merke, wie weit ich davon noch entfernt bin.

Vorsatz: Heute will ich mir 15 Minuten für die eucharistische Anbetung oder einfach eine Zeit der inneren Anbetung nehmen, um Christi Herz zu betrachten, anzubeten und Wiedergutmachung zu leisten.

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