Tägliche Meditationen
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Dienstag,
19. April 2016

Das Tempelweihfest

Dienstag der vierten Woche in der Osterzeit
Hl. Marcel Callo, Märtyrer
Hl. Leo IX, Papst
Hl. Gerold, Einsiedler
Hl. Friedrich OCist, Märtyrer

P. Georg Rota LC

Joh 10,22-30
In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Einführendes Gebet: Herr, in Dankbarkeit und Demut komme ich vor dich, um dich in deinem Wort zu betrachten. Gib mir deinen Heiligen Geist, damit er in mir und durch mich betet.

Bitte: Herr, gieße deine Liebe über die ganze Welt aus!

1. Wenn Jesus uns hinhält. Es könnte uns manchmal so vorkommen, als ob Jesus auch uns hinhält. Wir beten scheinbar gegen die Wand. Dringende Sorgen und Fragen bleiben ohne Lösung und Antwort. Wir können seine Gegenwart nicht fühlen. Es fühlt sich so an, als ob Gott uns zappeln ließe. Wir stochern in Nebelschwaden herum und wünschen uns doch nur eine klare Antwort, so wie die Juden: "Wenn du der Messias bist, sag es uns offen!" Ein Blick ins Evangelium zeigt uns jedoch, dass Christus sehr wohl viele Zeichen und Wunder gewirkt hat. Vielleicht ist es auch tatsächlich in meinem Leben so. Jesus hält mich gar nicht hin, sondern das Problem bin ich, weil ich nicht fähig bin, seine Hand in meinem Leben zu entdecken.

2. Wenn der Vater ein Zeugnis ausstellt. Jesus hat das Reich Gottes nicht nur mit Worten verkündet, sondern eben auch mit Taten. Alle Wunder, die er wirkte, waren stets eine Bestätigung der Worte, die er verkündet hat. An seinen Früchten erkennt man die Qualität des Baumes. So sind auch wir gerufen, auf die Umstände unseres Lebens zu blicken, und uns zu fragen, was Gott uns damit sagen möchte. Christen, die mit ihm vertraut sind, die auf sein heiliges Wort hören und ihm regelmäßig in den Sakramenten begegnen, wird der Vater ein Zeugnis nicht verwehren, das zu seiner Ehre dient.

3. Wenn ich zugrunde gehe. "Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins." Wenn in meinem Leben manchmal einiges schief läuft und ich mich vielleicht sogar so fühle, als ob ich zugrunde gehen würde, liegt das vielleicht daran, dass ich mich aus freien Stücken von Gott entfernt habe. An und für sich hat nichts und niemand die Macht, mich der Hand des Vaters zu entreißen, es sei denn, ich gebe hierzu meine freie Zustimmung. Die tröstliche Wahrheit lautet: Er wartet als barmherziger Vater mit weit geöffneten Armen auf mich. Ich muss nur "Ja" sagen.

Gespräch mit Christus: Komm, Heiliger Geist! Komm in mein Herz, das ein Tempel deiner Gegenwart sein soll. Gib mir deine Gaben, damit ich immer mehr aus deiner Kraft lebe und deine Liebe ausstrahle.

Möglicher Vorsatz: Ich werde für einen Menschen beten, der die Liebe Gottes vielleicht noch nicht erfahren hat.

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