Tägliche Meditationen
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Montag,
18. April 2016

Die Tür des Lebens

Montag der vierten Woche in der Osterzeit
Hl. Wigbert von Augsburg, Bischof

P. Georg Rota LC

Joh 10,1-10
In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an dich. Stärke meinen Glauben. Herr, ich hoffe auf dich. Schenke mir noch größeres Vertrauen. Ich liebe dich! Entfache in mir das Feuer deiner Liebe.

Bitte: Herr, schenke mir die Fülle des Lebens!

1. Die Tür. Zurzeit Jesu brachten die Hirten ihre Schafe nachts in einem Stall in Sicherheit. Sehr oft ließ sich der Hirte direkt am Eingang nieder, so dass jeder, der hinein oder hinaus wollte, am Hirten vorbei musste. Er war in gewisser Weise wirklich die "Tür". Jesus wendet dieses Bild auf sich an, weil wir durch ihn Zugang zum neuen Leben haben. Er hat uns durch seine Auferstehung den Zugang zum Himmel ermöglicht. Der Zugang zum Paradies führt an ihm vorbei und ist durch ihn möglich.

2. Die Stimme des Fremden. Es ist nicht immer leicht, auf die Stimme Gottes zu hören, doch Jesus hat trotzdem großes Vertrauen in uns. "Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen." Das ist die Herausforderung für uns Christen: die Stimme unseres guten Hirten so verinnerlicht zu haben, dass wir den falschen Versprechungen der fremden Stimmen nicht folgen. Wir sollen also die Versuchungen als solche erkennen, ihnen frühzeitig aus dem Weg gehen und sie zurückweisen, anstatt ihnen Gehör zu schenken. Manchmal ist es der beste Schutz, wenn wir von vornherein die Situationen, die uns zur Sünde verleiten, meiden.

3. Das Leben in Fülle. Wie ein Marathonläufer sich sein Ziel stets klar vor Augen halten muss, um nicht aufzugeben, so sollen auch wir das Ziel unseres Lebens im Blick behalten. Es geht also nicht darum, allem auszuweichen, was möglicherweise eine Versuchung darstellten könnte, sondern vielmehr darum, das Ziel - Leben in Fülle - zu erlangen. Dieses Ziel sollte uns dazu anspornen, uns immer wieder aufzurichten und unserem guten Hirten zu folgen, egal wohin er geht. In guten wie in schweren Zeiten.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mein Herr und Erlöser bist, der mir den Weg zum Leben in Fülle eröffnet. Zeig mir, welche Fülle des Lebens du für mich bereithältst, und gib mir die Kraft, auf dem Weg dorthin nicht müde zu werden.

Möglicher Vorsatz: Jedes Mal, wenn ich heute durch meine Haustür gehe, werde ich mich daran erinnern, dass Jesus die Tür zur Fülle des Lebens ist.

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