Tägliche Meditationen
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Dienstag,
9. Mai 2006

Ein gutes Leben

Dienstag der vierten Osterwoche

P. Todd Belardi LC

Joh 10,22-30
Um diese Zeit fand in Jerusalem das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Einführendes Gebet:  Vater, ich danke dir, dass ich bei dir sein und die Größe Jesu Christi betrachten darf. Öffne mein Herz im Gebet deiner Liebe. Bringe meinen Willen dazu, das zu wollen, was du willst, sodass mein und dein Wille eins sind.

Bitte: Herr, lass mich mein Leben jeden Augenblick in Fülle leben, indem ich dich verherrliche und aus der Liebe lebe.

1. Wir wollen es wissen. Unser Leben ist ein großes Drama und Dramen beinhaltet oft Konflikte. Wir wollen wissen, warum wir leben, wohin uns unser Leben führen sollte und was das Ziel ist. Christus sagt uns alles, was wir wissen müssen. Das Leben ist kurz, und man kann es nur einmal leben. Das große Drama und Problem besteht darin, zu erkennen, wofür wir unsere Zeit nutzen sollen. Christus hält uns nicht hin, von Anfang an erzählt er uns, wer er ist und was uns der Glaube an ihn bringen wird. Danach überlässt er uns die Entscheidung, ob wir ihm nachfolgen wollen oder nicht. Was für eine Sicherheit es uns gibt, zu wissen, dass wir nie zugrunde gehen werden, wenn wir unsere Zeit damit verbringen, Gott zu gefallen!

2. Der Schlüssel. Unser Leben reicht über die Grenzen der Zeit hinaus. Der Mensch besteht aus Körper und Geist. Es ist klar, dass der Geist von weit größerer Bedeutung ist, denn nur Werke unseres Geistes können die Zeiten überdauern. Aus diesem Grund beherrschte der hl. Paulus seinen Körper und machte ihn seinem Geist untertan. Wir haben alle erfahren, dass der Geist willig ist, aber unser Körper unsere besten Absichten zunichte machen kann. Die Lösung – der Schlüssel – dafür ist, tugendhaft zu leben und jene Tugend zu stärken, die wir am meisten brauchen und die wir am wenigsten beherrschen.

3. Ein gutes Leben führen. Wir wollen alle gut leben. Wenn es so ist, dass der Geist im Zentrum unseres Seins steht, müssen wir uns aktiv dafür entscheiden, ein gutes Leben zu leben. Und das im Bewusstsein, dass unsere Zeit kurz ist und wir nur einmal leben können. Es hängt zu viel davon ab, als dass wir uns ein laues Leben leisten könnten. Ein gutes Leben zu führen, bedeutet, dass wir die Sünde aus unserem Leben verbannen und Christus zur Gänze nachahmen müssen. Der Wille Christi war der gleiche wie der des Vaters. Sie dachten gleich, sie wünschten das selbe, sie waren treu. Christus ist für uns das Abbild des Vaters. Wenn wir wie Christus denken, die Dingen so sehen wie er, andere so beurteilen wie er es tut, Eifer für die Herzen der Menschen zeigen, dann wird unser Leben ein gutes sein. Wer ein gutes Leben führen möchte, wird sich in jedem Augenblick bemühen, Christus nachzuahmen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, hilf mir, so wie du zu leben. Hilf mir, so viele Herzen wie möglich zu dir zu führen, auf dass sie dich erkennen und an dich glauben. Verwandle mein Leben und gib ihm die Bedeutung, die nur du ihm geben kannst. Hilf mir, auf die Ewigkeit ausgerichtet zu bleiben und zu erkennen, dass diese Welt nur eine Vorbereitung auf sie ist. Lass mich jede Not und jede Freude als ein Mittel dafür erkennen, in der Tugend wachsen zu können und dich zu verherrlichen.

Vorsatz:  Um meine Zeit gut nutzen zu können, will ich heute jede Zeitverschwendung vermeiden.

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